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Privatgebäude.
von Heideloff gebauter neuer Chor im gothischen Stil, der ihm
zur Ehre gereicht.
In der Burgstraße Nr. 8, oberhalb des Dominicaner—
klosters erscheint das Haus des Tabakfabrikanten
Beck als ein Heideloff'scher Versuch, die frühere Bemalung
der Häuser wieder zu erneuern. An demselben Hause auch
eine schöne Steinhauerarbeit, ein mächtiger Greif, der einen
Löwen gepackt. Nur wenige dergleichen Häuser sind aus der alten
Zeit übriggeblieben. Das mächtige Riemann'sche Haus
beim Museum, vormals Viatis, und das Sandel'sche
bei der Fleischbank, vormals Rieter, waren an den ganzen
Seiten bemalt, wie auch die Außenseite des Rathhaussaales,
wovon noch einige Spuren. Jetzt findet man noch in der
äußern Laufergasse an Nr. 38 eine treffliche Darstellung einer
Kupferschmiedwerkstatt von Sandrart gemalt, die leider ziem—
lich verwittert; etwas weiter hinaus an Nr. 6 des äußern
Lauferplatzes eine Hafnerwerkstatt - erneuert. Burgstraße
10, das Scheurl'sche (8. 604), berühmt durch sein
Kaiserstübchen, weil hier Kaiser Marximilian J. als römi—
scher König fürstliche Herberge fand und einer Hochzeit
beiwohnte. Nach ihm wohnten hier öfters Herzöge von Baiern,
weshalb es auch das Pfalzgrafenstübchen genannt wurde. Auch
Herzog Alba, Kardinal Granvella und andere berühmte Män—
ner hielten sich hier kurze Zeit auf. Das Stübchen wird mit
seiner reichornamentirten Holztäfelung noch in alter Weise er—
halten. Gegenüber diesem Hause das des Malers Wohlge—
mut, jetzt Bestelmeyer'sche Handlung. (Nr. 21.) In der
Schildgasse Nr. 23, liegt das frühere Haus Zum goldnen
Schild, dann v. Grundherr'sche Haus, wo die goldene
Bulle (1356) abgefaßt wurde. Es ist jetzt die Sebald'sche