Dreißigjähriger Krieg. Malerakademie. Pegnitorden. 25
4
⸗
29
251
y
92
4*
M
sser
f⸗
1
68
Me
Gen
at.
1
NXn
11
Jaus
ponn
yol⸗
em
Jann
Ddett
—Mu—
ni⸗
111m
Bis zum Dreißigjährigen Kriege genoß die Stadt seit
den zerstörenden Kämpfen mit dem Markgrafen ziemlich Ruhe
und erhob sich zu einer Bevölkerung von etlichen 40,000 Men—
schen. Was von mehr erzählt wird, ist übertrieben. Im
Kriege selbst blieb sie wol vor Zerstörung bewahrt, da Tilly
sie anzugreifen nicht wagte und gegen Wallenstein sie Gustav
Adolf schützte, welcher die Stadt mit einer weiten Umschan—
zung umzogen hatte, aber die andern verderblichen Folgen
dieses schrecklichen Kriegs blieben nicht aus: pestartige Krank—
heiten und Verfall aller Verhältnisse mit dem Verfall des
Reichs, wenn auch durch den Westfälischen Frieden Nürnbergs
Selbständigkeit ebenso größer ward wie die aller Reichsstände.
Die Reichstage hörten in der protestantischen Stadt auf, ob—
gleich sie die Kaiser immer noch glänzend empfing und ihnen
treu anhing, und nur das große Friedensmahl, das am
28. Sept. 1649 Pfalzgraf Karl Gustav, der schwedische Feld—
herr, im Rathhaussaale gab, brachte nochmals die alte Zeit
in Erinnerung. Sandrarts großes Gemälde in der städtischen
Gemäldegallerie stellt es getreulich dar.
Mitten unter den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges bil—
dete sich eine Gesellschaft zur Reinigung und Fortbildung der
deutschen Sprache unter dem Namen „des Blumenordens der
Hirten an der Pegnitz“. Von Georg Philipp Harsdörffer,
Rathsherr, Gelehrter und Dichter, und Johann Klai, ge—
krönter Dichter, aus Meißen gebürtig, gestiftet, war sie nicht
ohne Bedeutung und hat sich unter allen ähnlichen Gesell—
schaften jener Zeit allein bis heute erhalten. Im Winter hält
sie alle Monate eine öffentliche Vorlesung. Vorstand der
Gesellschaft ist gegenwärtig Dr. Heerwagen, Rektor des Gym—
nasiums, Schriftführer Pfarrer Seiler.