Volltext: Führer zu Nürnbergs Sehenswürdigkeiten

Ñι. 
34 
αιν 
der Hand haltend. In der Mitte des östlichen 
Chores steht das weltberühmte unvergleichlich schöne 
Sebaldusgrab (Nr. 6), 120 Zentner schwer, von 
Peter Vischer und seinen fünf Söhnen von 13506 -1519 
modellirt und gegossen. Der schöne Sarg, in dem 
die Gebeine des erst 1370 von Gregor XI. kanoni— 
sirten Heiligen bewahrt sind, ist von Eichenholz, mit 
Silberblech überzogen, und wurde 1897 gefertigt. Das 
Ganze stellt einen Tempel von Bronze vor, unter 
welchem der Heilige im Silberschreine ruht. Acht 
Säulchen wachsen ringsum auf und tragen das Ge— 
wölbe, aus welchem drei Kuppelthürme sich erheben. 
Der Schrein selbst, im Innern des Tempels, steht 
auf einem Aufsatze, welches köstliche Scenen aus dem 
Leben des Heiligen in Relief zeigt. Wir sehen da, 
wie der Feind des heiligen Glaubensboten von der 
Erde verschlungen und auf sein Anrufen derselben 
wiedergegeben wird; wie der Heilige sich an Eiszapfen 
wärmt, wie der von seinem Jünger Dionysius aus— 
getrunkene „Legel“ wieder voll Weines wird, wie er 
einem Geblendeten das Augenlicht wieder verschafft. 
An den Schmalseiten des Schreines steht einerseits 
der Heilige selbst mit seiner Kirche, andrerseits der 
Meister Peter Vischer mit Schurzfell und Meißel. 
Zur Seite des Schreines sieht man Leuchter, auf 
denen anmuthige Engelgestalten sich wiegen. 
Diesen Mittelbau, den Kern des Ganzen, umgibt 
wie eine Schale jener reiche Tempelbau, den wir oben 
angedeutet. Es scheint im Bildwerke desselben der 
Gedanke ausgedrückt zu sein, daß Christus der Mittel— 
punkt der Zeiten der Welt ist, daß Alles ihm dient, 
auf ihn deute, ihn verherrliche. Daher erscheint die 
Natur mit ihren Gebilden (Schnecken, Fischdrachen, 
Blumen), das Heidenthum mit seinen Gestalten, die 
Helden der vorchristlichen Zeit (Nimrod, Simson, 
Perseus, Herkules), als Vorbilder Christi, die natür—
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.