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Drittes Kapitel.
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die folgende im Fenfter {Höne Imhoffhe Wappen. In
der lebten NifdHe findet fih noch ein feltfames altes Gr:
mälde mit unleferliden Infhriften. Chriftus Feltert das
Blut, mweldheS der Bapft, der auf einem mit den Symbo-
len der vier Cvangeliften befpannten Wagen ift, auffängt.
Cardinäle gießen e8 in Fäffer.
Wandern wir nun dur den Sang des MittelihHifes
in den Chor zurüd, fo erbliden wir zuerft einen im
Mittelfchiffe hängenden, aus Cifen Kunjtvoll getriebenen
Leuchter, in deffen Mitte fi ein {Hönes, von Veit Stop
gefhnigtes Madonnenbild zeigt. Sodann fehen wir, frei
im Schiffe der Kirche, ein großes Krucifir, auf einem ge=
frümmten Balken, eine Hübfehe Holzarbeit. Hinter diefem
hängt ein zweiter meflingener Kronleuchter von der Decke
herab und in der Mitte des Chores das Herrlichfte Werk
von Veit Stoß, die BVerfündigung Marieng durH den
Engel Gabriel, beide Figuren in Lebensgröße in der Mitte
eine8 riefigen Nofenkranze8. Das Ganze hHängt an ftarfer
Kette von der Decke des Chores herab.
Mit diefem Ireffliden Kunftwerke ging man früher
fHonungslos genug um. 8 manderte von der Lorenz:
fire in die Schloßfapelle (1811), wurde aber dann auf
die Anregung eines Kunftfenner8 wieder in die Lorenz:
fire gebracht, Aber da Hatte man die fhöne Kette, an
ver e8 früher gehangen, weggegeben; fo hing man die
mehrere Centner fhwere Sculptur an einem Strike auf.
Diefer rif 1817 entzwei, die Figuren ftürzten 40 Schuh
hoch herab und gingen in Zrümmer, die man gleichgültig
in bie obere Safkriftei brachte. Kleinere Stücde, 3. BD.
Finger u. f. w., wurden von Kindern weggetragen. Der