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2487, [1612, III, 15 b] 15. Juni 1612:
Jörgen Schneider, brieffmaler und illuministen,
soll man auff seine supplication, im zu erlauben, seine sohn
zu befurdern, der brieffmaler und formbschneider gegen-
bericht hören lassen und ime sagen, Meine Herren lassens bey
vorigem beschaid bewenden.
2488. [16 a] Jörgen Poner [im Register: Pohner],
rubinschneider, soll man auff seine supplication, betreffent
ein silbern becherlein, so er Walburg, Jörgen Vorchamers
weib, vertrauet, ermelts Vorchamers gegenbericht verlesen und
im sagen, wann er damitt nitt zufriden, mög er sein begern
ordenlicher gerichtlicher weis anbringen und ausführen.
23489. [1612, III, 50 b] 29. Juni 1612:
Nachdem fünff wägen mitt der kays. tappecerey alhie
ankummen, die diener aber ohn befehl deß camerfuriers dieselbe
nitt öffnen wollen, ist befohlen, sie anzuweisen, dem camerfuriere
alßbaldt zu schreiben, das Meine Herren mitt tapetzerey, das
schloß zu zieren, nitt versehen, so wisse man auch in der eil
bey der bürgerschafft so viel nitt auffzubringen; er soll demnach
ihnen zulassen, die tapetzerey zu öffnen und die kays. gemächer
zu beklaiden. Solch schreiben soll man bey aignem eilenden
botten auff Meiner Herren costen fort schicken.
2490. [1612, II, 56 b] 1. Juli 1612:
Uff das mündlich furbringen, das der kays. May. camer-
furirer mitt den zimmern im schloß zufriden und erpietig sey,
dieselbe nitt alein mitt tapetzerey, sonder auch den rathhaus-
saal und huldigungsstuhl zu zieren, hab aber begert, die erhöhete
brücken zu der kays. May. tafel mitt rotem tuch zu belegen, item
ins gemach einen schönen leuchter, wo nitt zwen zu hencken,
zweifeln könnte. Da aber gerade über das spätere Leben des Meisters nur äußerst
wenig bekannt ist, halte ich eine Übersiedlung nach Nürnberg um‘ das Jahr. 1612
doch für wahrscheinlich. In Nürnberg hat er — oder sein Namensvetter — dann
eine bedeutende Rolle namentlich als Kunsthändler und -agent gespielt. Auch
beim Verkauf von Kunstsachen aus dem berühmten Imhofischen Kabinet ist er
z. B. als Vermittler tätig. Vgl. über den bekannten Abraham Bloemart noch
Sandrart, Teutsche Akademie, II, 2, 297 f. Über seine Stellung innerhalb der
Kunst unterrichtet vielleicht am besten A. Bredius im Repertorium für Kunst-
wissenschaft XVII, S. 409 ff. Unser A. B. liegt auf dem Johannisfriedhofe
begraben. Vgl. Trechsel, S. 1283. Das Grab trägt die Tahreszahl 1656. wozu man
nun wieder die Allg. dt. Biogr. vergleiche.