III.
Rede
bei der Amtseinführung des Herrn Pfarrer Reindel,
gehalten von Dekan Heller.
In Jesu Namen! Amen.
„Dies ist der Cag, den der Herr macht, lasset uns freuen und
fröhlich darinnen sein.“ So, in dem Herrn Geliebte, sprecht Ihr
heute mit dankerfülltem Herzen, weil Ihr Euer sehnliches Verlangen
nach einem eigenen Gotteshaus gestillt seht. Aber eben an dem
heutigen Tag, da Ihr habt Einzug halten duͤrfen in diesem Heiligtum,
hält auch Euer neuer Pfarrer und Seelsorger Einzug in Eurer Mitte.
Das ist für Euch ein weiterer Anlaß zu dankbarer Freude. Swar
hat es bisher Eurer Jugend nicht an religiöser Unterweisung, Euren
Uranken, wenn sie darnach verlangten, nicht an seelsorgerlicher Be—
ratung, Euch allen als Gliedern der Pfarrgemeinde St. Ceonhard nicht
an Gelegenheit, Gottes Wort zu hören und das Sakrament zu feiern,
gemangelt. Gar marche ernstgesinnte jüngere Geistliche haben mit
Eifer und Hingebung in Eurer Mitte gewirkt. Aber es war ein
stetes Rommen und Gehen; dazu war ihr Dienst doch nur Hilfsarbeit.
Von heute an sollt Ihr Euch eines selbständigen Pfarrers erfreuen,
den Ihr, so Gott will, recht lange den Eurigen werdet nennen dürfen.
Ihn, den bisherigen Vereinsgeistlichen für innere Mission, Herrn
Pfarrer Ferdinand Reindel, bei Euch einzuführen, das ist die mir
obliegende Aufgabe. Ich weiß es, daß Ihr ihn von herzen will—
kommen heißt. Hat er doch schon in seiner bisherigen Stellung, ohne
dazu irgendwie verpflichtet zu sein, dem an ihn gebrachten Ansuchen
zgemäß in uneigennütziger Weise der Förderung Eurer Angelegenheiten
viel und Kraft geopfert, so daß von Eurer Seite der Wunsch
laut wurde, er und kein anderer miöchte der erste Pfarrer an der
Christuskirche werden. Dieser Wunsch hat in dankenswerter Weise
Erfüllung gefunden. Beweis hiefür ist das vom hohen Kirchen—
regiment ausgefertigte Bestallungsdekret, um dessen Verlesung ich Herrn
Senioratsverweser Pfarrer Kraußold hiemit ersuche. (Geschieht.) —
Cieber Bruder! Wie der heutige Tag ein hoher Festtag ist
für die Glieder der neugebildeten Pfarrei Steinbühl, so ist er auch