Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

2 
zroßen Propheten des alten Bundes mit dem könislichen Sänger Da— 
bid über der Orgel. In der Wölbung des Querschiffes begegnen 
wir den bekaunten Darstellungen der vier Evangelisten, während die 
Schlußsteine der Seitenschiffe, die Kapitäle und Konsolen der verschie— 
denen Pfeiler mit schmucker Ornamentik unser Auge erfreuen. Durch 
die gediegene Herstellung dieser Zierdeu des Gotteshauses haben die 
herren Bildhauer J. Schiemer und Peter Süß, beide von hier, un— 
zgeteiltes Lob sich erworben. 
Den Anforderungen unserer Heit wurde durch Anlage der Heiz— 
horrichtuug Rechnung getragen. Erfahrene Fachmänner entschieden 
sich fur das Niederdruckdampfheizsystent, welches als das geeignetste 
befunden worden ward. Die ganze Kirche samt allen Vorräumen 
werden durch die Heizrohre, die in den Schiffen in den Boden einge— 
assen, in den Vorräumen, auf den Emporen und in der Sakristei 
iber an den Seitenwänden angebracht sind, erwärmt. Die Firma 
Rösicke &K Co., Nürnberger Centralheizungsfabrik, Fürtherstraße 8, 
ührte diese Anlage aufs zufriedenstellendste aus. Für den Fall, daß 
die beiden Kapellen, von denen die eine als Sakristei dient, im Winter 
zu besonderen Funktionen gebraucht werden sollten, kamen in ihnen 
durch den Hafnermeister Heinrich Neier von Steinbühl Kachelöfen zur 
Aufstellung. 
Die Einglasung der großen Fenster in den Seitenschiffen wurde, 
entgegen der ursprunglichen Bestimmung miit altertünilichen Buzen— 
scheiben, in lebhafteren Formen gehalten. Die Flächen sind mit Lathe— 
dralglas in Rauten ausgefüllt, die Spitzbögen aber nach den Heich— 
nungen des Herrn Architekten Röhnmi mit lichtvollen, gotischen Malereien 
durch das Kunstglasergeschäft A. Roth dahier, von dessen Geschäfts— 
führer Herrn Glasmaler Heinrich Hofmeier aus Nürnberg versehen 
worden, so daß eine helle und freundliche Wirkung für das Ganze 
erzielt worden ist. Die reich ausgestatteten Malereien an den Fenstern 
zu beiden Seiten des Turmes sind eine freiwillige Mehrleistung der 
firma Roth und des Herrn Hofmeier, was hier mit bestem Danke 
hervorgehoben werden möchte. Ein auf der Nordseite der Kirche befind— 
iches Fenster ist gütig von Herrn Privatier Joh. Casp. Feldhäuser gestiftet 
und mit seiner Widmung versehen worden. Ebenso hat Herr Priva— 
ier David Lohbauer ein gleiches Fenster, mit seinem Familienwappen 
und der Widmuns bereichert, freundlichst als Familienstiftung übergeben. 
Dasselbe ist in anerkennenswerter Weise geschehen von Herrn Kauf— 
mann Jean Hack zum ehrenden Gedächtnis der Familie Hack-Emmer— 
ing. An den sonstigen Einglasungen waren noch mitwirkend die 
Heschäfte Joh. Abel von Steinhühl und M. Bingold aus Nürnbherg. 
Die 5 Fenster des Chores, welche dereinst mit künstlerischen Male— 
reien nach dem Wunsche edler Stifter geschmückt werden, sind vorerst 
nur provisorisch mit einfachem Tafelglas geschlossen. Um disg Licht— 
wirkung zu dämpfen sind die Flächen in den Spitzbögen mit Olfarbe 
bestrichen und die übrigen mit Vorhängen vom Tapeziergeschäft 
A. Krenig verhüllt worden. Davon ein Bild zu geben, welche Aus— 
tattung diese Chorfenster zukünftig erhalten sollen, sei erwähnt, daß
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.