Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

dürfen wir rühmen, daß wir von den verehrlichen Redaktionen der 
dahier erscheinenden Zeitungen fast ausnahmslos auf's beste unterstützt 
worden sind, was im Hinblick auf die Sache, die wir in ihr vertreten 
haben, mit dem größten Danke anzuerkennen ist. Daß es ohne Be— 
fehdungen, manchmal von einer Seite, von welcher wir es am aller— 
wenigsten hätten vermuten können, abgegangen, läßt sich nicht be— 
haupten. Da war es das Einemal der kostspielig angelegte Bau, der 
bekämpft wurde mit dem Hinweise auf den kleineren Notkirchenbau, 
einem andern behagten die Wege nicht, auf welchen die Baumittel 
herbeigeschafft werden wollten, wieder andern stunden wir in nicht 
zenug naher Verbindung mit dem Pfarrverbande und noch anderes 
mehr. Wo wir glaubten, daß eine öffentliche Zurechtstellung am 
Platze und von Nutzen ist, antworteten wir auf die erfahrenen An— 
griffe, andernfalls unterließen wir solches, weil es uns nicht daran 
zelegen sein konnte, durch Rede und Widerrede einen beständigen Streit 
zu entfachen, sondern unsere Absicht war und ist, im Frieden und auf 
raschem Wege zu dem durch die Statuten gesteckten Siele zu gelangen. 
Demgemäß waren wir darauf bedacht, mit thaätkräftiger Hand zu 
einem entsprechend hohen Bauschatze möglichst bald zu kommen, um 
den Bau der Kirche in Angriff nehmen zu können, dessen dringliche 
Notwendigkeit uns von Tag zu Tag klarer vor die Augen trat. 
Die Hauptstützen eines Vereines sind seine Mitglieder. Das 
zegenwärtige und schon seit lange in gleicher Verfassung sich befindende 
Hereinswesen ist sehr verzweigt, so daß manche Wohlgesinnte erwägen, 
ob sie einem neuen Vereine beitreten wollen oder nicht. Die an sie 
herantretenden Ansprüche werden zu groß. Diese Schwierigkeit sahen 
wir voraus, gleichwohl unterließen wir es nicht, auf jede gebotene 
Weise für den evangelischen Kirchenbauverein Steinbühl zu werben. 
Einzeichnungs- und Sammellisten wurden angelegt und verbreitet, 
viele persönliche Besuche wurden gemacht, immer wieder stellte man 
in Wort und Schrift die unablässige Notwendigkeit unserer Bestrebungen 
in den Vordergrund. Dankbar ist es anzuerkennen, daß die angestreng— 
ten Bemühungen nicht ohne bedeutenden Erfolg geblieben sind. Der 
ewangelische Kirchenbauverein Steinbühl hat eine ganz stattliche Mit— 
zliederzahl aufzuweisen, die mit fast nicht nennenswertem Wechsel der 
Zache treu bleibt. Die jährlich von den einzelnen Mitgliedern ge— 
leisteten Beiträge schwanken zwischen 1 bis zu 200 M. Im CLaufe 
von 9 Jahren, die unser Verein nunniehr besteht, ist an Jahres— 
beiträgen im Ganzen die stattliche Summe von 33055 M. 5 Pfag. ge— 
leistet worden. 
So rühmenswert diese Darreichung ist, so bestimmit ist es doch 
wieder, daß dies einzige Mittel der Geldsammlung es nur in einer 
unabsehbar langen Reihe von Jahren ermöglichen würde, den ge— 
planten Kirchenbau ausführen zu können. Frühzeitig faßte man des 
halb den Entschluß, Zuschüsse vom Staate, der Kirche und der Stadt 
Nürnberg zu erhalten. 
Am 530. März 1887 richtete der evang. Kirchenbauverein Stein— 
bühl das erste Gesuch um Staatszuschuß an das kal. Staats
	        
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