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»Geologie von Bayern, 1. Band, Cassel 1888«, sowie eine summarische
Behandlung derselben durch Conrad Schwager in O. Bütschlis
»Protozoa« in Bronns »Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs,
Heidelberg 1880/82«, bekannt geworden. Ferner beschrieb H. B. Geinitz
in seiner Abhandlung »Carbonformation und Dyas in Nebraska,
Dresden 1866«, zwei Fusulinen-Arten aus dem Permo-Carbon von
Plattesmouth.
Gümbel sowohl, als auch Schwager bezeichnen in den genannten
Werken die fraglichen Faunen, welche in der neueren Zeit als permo-
carbonische angesprochen werden, fälschlich noch als triassisch. Durch
diesen Irrtum gibt natürlich die sonst so vorzügliche Übersicht des hervor-
ragenden Foraminiferenforschers Schwager über die historische Entwicklung
der Foraminiferen in palaeozoischer Zeit ein falsches Bild, welches jedoch
durch Umstellung der Abschnitte leicht richtig gestellt werden kann.
Permische Foraminiferen wurden beschrieben von H. B.
Geinitz in dessen Werk »Die animalischen Überreste der Dyas,
Leipzig 1861«, H. B. Brady fafste 1876 die carbonischen und permischen
Foraminiferen in einer gröfseren Arbeit mit dem Titel »Monograph of
carboniferous and permian foraminifera« zusammen, und 1898
veröffentlichte ich eine kleine Abhandlung über »Die Foraminiferen
des deutschen Zechsteins.«
Ich lasse jetzt Beschreibung und Abbildung der in Anschliffen und
Dünnschiffen erkannten Foraminiferengehäuse folgen, an welche sich ein
Vergleich dieser Fauna mit den bekannten aus älteren und den nächst
jüngeren Ablagerungen anschliefsen wird.
Da das Gestein, wie schon erwähnt, ein Hornstein ist und wahr-
scheinlich wiederholt in seiner chemischen Zusammensetzung verändert
wurde, so haben die zarten Gehäuse der Foraminiferen sehr gelitten, und
sie sind oft nicht mit der gewünschten Deutlichkeit zu erkennen. Be-
schreibung und Abbildung werden deshalb manche Frage, über die der
Fachmann gerne Aufschlufs hätte, unbeanwortet lassen müssen. Den
Forschern in Amerika steht höchstwahrscheinlich besseres Gesteinsmaterial
zur Verfügung und ist zu hoffen, dafs diese die vorliegende Arbeit bald
ergänzen werden.
Ammodiscus, Reuss.
Das Gehäuse ist eine ungekammerte und unperforierte Röhre, fre
oder an anderen Körpern aufgewachsen, mit gestrecktem Wachstum, oder
mehr oder weniger aufgewickelt. Die Arten mit gestrecktem Wachstum
suchen wegen der Zerbrechlichkeit der Schale meist Stütze auf anderen
Körpern, indem sie sich entweder der ganzen Länge nach, oder nur auf
kürzere oder längere Strecken anheften. Der embryonale Teil ist meist
etwas kugelig erweitert und es legt sich, ehe das gestreckte Wachstum
beginnt, die Röhre in einem Umgang um denselben schützend herum.