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sich dies bei der elektrischen Kapazität eines Leiters ganz anders. Diese
ist vom materiellen Inhalt ganz unabhängig, dagegen abhängig von Gröfse,
Gestalt und von der Lage gegen andere Leiter.«
Abgesehen von der Lage zu anderen Leitern, sind also Gröfse und
Gestalt bedingend für das elektrische Fassungsvermögen, was nach den
vorliegenden Aufstellungen über das Wesen der Elektrizität leicht er-
klärlich ist.
Das Fassungsvermögen wird gemessen durch eine bestimmte Binnen-
druckabnahme. Je gröfser nun die Oberfläche des in Frage kommenden
Leiters ist, desto geringer mufs sich diese Druckverminderung auf der
Flächeneinheit bemerkbar machen und dementsprechend entsteht auch nur
geringe elektrische Spannung. Selbstverständlich ist es auch, dafs die
Materie des Leiters, entgegen dem Wärmefassungsvermögen, gar nicht in
Frage kommt, denn es wird ein gewisser Betrag des Binnendruckes hin-
weggenommen, unbeeinflufst von der Gröfse desselben, also auch unbeein-
flufst von der Materie, die ihn erzeugt. Ist der Binnendruck grofs, so wird
der Weg, über welchen Ausdehnung erfolgt, eben klein sein und um-
gekehrt. Anders steht es, wenn an ein und demselben Leiter verschiedene
Oberflächenspannungen vorkommen, und dieser Fall tritt stets ein, wenn
der Leiter nicht kugelförmig gestaltet ist.
Die Kugel hat bei gleicher Materie allseitig gleiche Oberflächenspannung,
während diese bei allen anderen Formen mit der Krümmung wechselt.
Nun ist es aber sehr einleuchtend, dafs die Ladung versucht, wenn mög-
lich gleiche Oberflächenspannung auf dem ganzen Körper herzustellen und
das ist nur denkbar, wenn an den stark gekrümmten Stellen, die höhere
Oberflächenspannung aufweisen, stärkere Verminderung der Spannung durch
positive Ladung erfolgt, demnach mufs die stärkere positive Ladung an
den stärkst gekrümmten Flächen auftreten,
Auf diese Art ist ein Teil jener Umstände erklärt, die zu der An-
schauung führten, dafs die Elektrizität auf der Oberfläche der Leiter sitze.
Für die Auffassung der elektrischen Ladung, als Veränderung der
Oberflächenspannung, sprechen nun vor allem die Versuche von Lipp-
mann, und sollen dieselben unter dem Gesichtspunkt des vorstehend Ge-
sagten betrachtet werden. Das Resultat der Versuche ist in Kürze folgen-
des: In einem System, in welchem Quecksilber durch verdünnte Schwefel-
säure getrennt ist, wird die Oberflächenspannung durch Zuführung von
Elektrizität zu den beideu Quecksilbermengen verschieden geändert. Wird
die eine Hälfte des Quecksilbers von dem gleichen Element aus positiv
geladen, die andere dagegen negativ, so nimmt die Oberflächenspannung
des positiv geladenen Teils ab, die des negativ geladenen dagegen zu.
Die Erklärung dieser Thatsache ist sehr einfach: Quecksilber und
Schwefelsäure wirken anziehend aufeinander ein und bilden einen bestimmten
Meniskus und bestimmte Oberflächenspannung, zumal wenn beide Queck-
silbermengen leitend verbunden werden. Dadurch wird das auf beiden