Volltext: Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten Nürnbergs

Kurze Geschichte der Stadt. 
Nürnbergs Ursprung verliert sich, wie die Geschichte 
der meisten deutschen Städte, in Dunkelheit. Jedenfalls hat 
die Burg zuerst gestanden und die Stadt von dort aus ihren 
Anfang genommen und sich im Laufe der Zeit gegen den 
Fluss herab und später über denselben verbreitet und die 
vorher vielleicht einzeln und einsam stehenden Gotteshäuser 
in sich aufgenommen. Die erste Urkunde, welche Nürnbergs 
gedenkt, ist vom Jahre 1050. Marktfreiheit, Zoll und Münz- 
recht ertheilte Kaiser Heinrich II. zwischen 1039 und 1056. 
1105 wurde die Stadt von Heinrich V. zerstört und erobert, 
erholte sich jedoch bald wieder. 1127 wurde sie indess wie. 
der von Kaiser Lothar belagert und eingenommen, von wel- 
cher Zeit an kaiserl. Beamte erscheinen, welche den Namen 
Burggrafen führten. 1147 wurde von Kaiser Konrad III. ein 
Hoftag hier gehalten, unter welchem die Stadt ihre vorletzte 
Vergrösserung erhielt und der sich überhaupt als Beförderer 
der Interessen der Stadt erwies. Friedrich I. (Barbarossa), 
unter welchem die Burg vergrössert wurde, weilte häufig 1156 
bis 1188 hier. Heinrich VL, Barbarossa’s Nachfolger und 
Philipp von Schwaben waren der Stadt geneigt. Friedrich II. 
ertheilte 1219 der Stadt grosse Privilegien. 1274 hielt Ru- 
dolph von Habsburg seinen ersten Hoftag hier und besuchte 
dann die Stadt noch oft. Adolf von Nassau und mehr noch 
Albrecht I. traten in die Fussstapfen ihrer Vorfahren und 
bestätigten alle Privilegien der Stadt. Kaiser Ludwig der 
Bayer, ein besonderer Freund Nürnbergs, weilte fast alle 
Jahr hier von 1314 bis 1347, wo er meist bei einem der 
reicheren Bürger dem Ulrich Haller, Albrecht Ebner, am 
häufigsten aber, bei Konrad Gross, dem Schultheissen und 
Spitalstifter seine W ohnung nahm. Von Ludwig erhielt die 
Stadt bedeutende Gerechtsame den Handel betreffend, daher 
die Stadt treu an ihm hing, auch als er mit den Papste in 
Zerwürfnissen lag. Bei seinem Tode 1347 war grosse Trauer 
in Nürnberg. Unter Kaiser Karl IV., dessen Wahl zum 
Kaiser noch ungewiss war, während das Volk zu Günther 
von Schwarzburg neigte, erhob sich 1348 ein Aufstand. Nach 
der Wiederkehr der Ordnung begannen die Erweiterungen 
der Stadt, denen die Stadt ihre jetzige Grösse bis zum Stadt- 
graben verdankt, der Markt wurde durch Hinwegräumen der 
zerstörten Judenhäuser erweitert, die Frauenkirche an Stelle 
der Synagoge erbaut, der schöne Brunnen und der Chor der
	        
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