Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

Denkwürdige Vorfälle 
Volksgarten zwei schmucke Milchtrinkhallen errichtet, die sich eines starken Zuspruches, namentlich 
bei schönem Wetter, erfreuen. 
6. Juni 1926 Platzweihe des Sportplatzes Zerzabelshof. Der 1. Fußballklub 
Nürnberg beging Samstag, den 6. Juni, sein 26. Stiftungsfest mit Platzweihe des nun endgültig 
fertiggestellten Sportplatzes Zerzabelshof. Das wesentlich Neue ist die Errichtung der Schwimmanlage, 
die sich nach ihrer Vollendung würdig der übrigen Sportstätte anreiht. Diese Anlage umfaßt 12,000 
Quadratmeter Fläche. Das Schwimmbecken selbst ist 50 Meter lang und 30 Meter breit. Die Tiefen— 
verhältnisse sind verschieden, so daß auch Nichtschwimmer sich im Wasser tummeln können. An der 
Nordseite des Beckens ist ein 5 Meter hoher Sprungturm errichtet. Für die Badegäste sind Umkleide— 
räume errichtet, die nach dem System von Oberbaurat Schrag-Nürnberg für etwa 1500 Personen 
Raum bieten. Der übrige Teil des Geländes ist mit einem Sonnenbadeplatz, einem Turnplatz und 
einem Wirtschaftsgarten sowie mit gärtnerischen Anlagen ausgebaut. Der Eingang zum Schwimm— 
bad ist für den öffentlichen Verkehr getrennt von der Gesamtanlage errichtet. Aber auch den sport— 
ausübenden Mitgliedern auf den übrigen Plätzen ist durch einen besonderen Eingang vom Haubtplatz 
aus Gelegenheit geboten, das Bad zu benützen. 
12. und 13. Juni 1926. 90 Jahre Veteranen— und Kampfgenossenverein. 
Der Stammverein Nürnberg des Veteranen- und Kampfgenossenvereins beging am Samstag und 
Sonntag, den 12. und 13. Juni, die Feier seines 9jährigen Bestehens. Nachdem am Samstag— 
nachmittag die auswärtigen Vereine am Bahnhof empfangen worden waren, wurde am Abend im 
großen Saal des Kulturvereins der Begrüßungs- und Ehrenabend abgehalten. Für langjährige treue 
Dienste wurden 38 Altveteranen von 1866 und 1870,71 zu Ehrenmitgliedern ernannt. Am Sonntag 
fand vor dem Kriegerdenkmal in der Adlerstraße eine schlichte aber eindrucksvolle Gedächtnisfeier und 
im Hofe der Bärenschanzkaserne ein Feldgottesdienst statt. 
12. bis 14. Juni 1926. Feier des 420jährigen Bestehens der Stahlbogen— 
Schützen-Gesellschaft Schneppergraben. An dem Feste nahmen zahlreiche Schützen 
aus München, Regensburg, Landshut, Mering, sowie aus der näheren Umgebung Nürnbergs teil. 
Gleichzeitig wurde das alljährlich stattfindende Rosenfest begangen und die neuerrichtete Schützen- 
ehrenhalle des Schneppergrabens eingeweiht. Auf dem Vereinsschießplatz zu Erlenstegen fand unter 
zahlreicher Beteiligung das Adlerschießen und das Sternschießen statt. 
15. Juni 1926. Neubauten der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesell— 
schaft der Stadt Nürnberg G.m. b. H. in St. Johannis. Anläßlich des Bezugs der 
ersten von dieser Gesellschaft in der Krug-, Marx- und Kirschgartenstraße erstellten Wohnungen fand 
Dienstag, den 15. Juni, nachmittags, eine Besichtigung der Neubauten und des gesamten Bau— 
komplexes durch die Presse statt. Baurat Sorg gab die entsprechenden Erläuterungen. Im Jahre 1924 
wurde das von der Stadt im Erbbaurecht an der Ostendstraße zur Verfügung gestellte Gelände voll— 
ständig bebaut, und zwar wurden darauf 103 Häuser mit 710 Wohnungen, sechs Läden, einem 
Brausebad und einer Mutterberatungsstelle errichtet. Um ihre Bautätigkeit fortsetzen zu können, 
mußte die Gesellschaft erst ein geeignetes Gelände suchen. Dieses wurde Ende 1924 von der Stadt 
Nürnberg zu Erbbaurecht am Sandberg und im ehemaligen Kirschgarten in St. Johannis erworben. 
Im Februar 1925 wurde um die Genehmigung der Baudarlehen für 15 Häuser mit 122 Wohnungen 
nachgesucht. Die Gesamtkosten waren auf 1135 000 geschätzt worden. Am 18. Mai 1925 wurde 
mit der Ausführung der Bauten begonnen. Die Fertigstellung der Bauten zog sich infolge unvorher— 
gesehener Schwierigkeiten hinsichtlich der Fundamentierung bis zum Frühsjahr 1926 hin. Da die 
Stadtgemeinde noch Mittel für Wohnungsbauten hatte, stellte die Gesellschaft im Juni 1925 den 
Antrag um Gewährung der Baudarlehen für weitere vier Häuser an der Marx- und Kirschgarten— 
straße mit 26 Wohnungen (Bauteil II). Mit der Bauausführung wurde Ende Juli 1925 begonnen. Für 
ein weiteres Bauprogramm, das im Jahre 1926 zur Ausführung kommen sollte, wurde noch ein 
benachbartes Gelände gekauft, so daß der Grundbesitz der Gesellschaft die Bebauung der gesamten 
westlich der Kirschgartenstraße liegenden Plätze bis zum Westfriedhof ermöglicht. Die Gesellschaft 
stellte deshalb Ende November 1925 Antrag auf Gewährung der Baudarlehen für zwei Häuser mit 
16 Wohnungen GBauteil III. Mit der Bauausführung konnte erst im Frühjahr 1926 zusammen mit
	        
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