Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

Städtische Betriebe 
75 
Die wegen des steigenden Wasserbedarfes notwendige Erweiterung der städtischen Wasserver— 
sorgung soll aus dem Quellgebiet bei Ranna erfolgen, zu welchem Zwecke die erforderlichen Pläne 
und Unterlagen für die Fassung und Ableitung der Seizer- und Kohlnesser-Quellen fertiggestellt 
wurden; bei den zuständigen Behörden ist im Januar 1927 Antrag auf Durchführung des wasser— 
polizeilichen Verfahrens gestellt worden. 
Aus Zweckmäßigkeitsgründen wurde das erste unterhalb der neu zu fassenden Quellen an der 
Pegnitz gelegene Triebwerk Rauhenstein im August 1926 käuflich erworben. 
Im Ursprungs- und Krämersweihergebiet wurden sämtliche Brunnen und Schächte gründlich ge— 
reinigt und die Brunnen mit neuen Verschlüssen versehen. Das Wohn- und Maschinenhaus in 
Krämersweiher wurde durchgreifend erneuert und mit Terranovaverputz beworfen, der Speckweiher— 
bach innerhalb des Krämersweiherbrunnengebietes aus gesundheitlichen Gründen in Zementröhren 
gefaßt. Zur Sicherung der Stromversorgung des Pumpwerkes wurde eine zweite Stromzuleitung 
gelegt, die von der Überlandleitung nach Fischbach abzweigend über die Ortschaft Brunn zum Krä— 
mersweiher führt. 
Im Grundwasserwerk Erlenstegen wurden sämtliche Brunnen gründlich gereinigt und die 
Brunnenschächte mit neuen, regendichten Abdeckungen versehen. Außerdem wurden verschiedene, für 
die Regulierung und Sanierung des Brunnengebietes notwendige Arbeiten durchgeführt, u. a. auch 
die Einfüllung eines im Brunnengebiet bei Oberbürg liegenden Weihers. Der im mittleren Teile des 
Brunnengebietes durch das staatliche Straßen- und Flußbauamt ausgeführte Pegnitzdurchstich erfor— 
derte zur Einebnung des Geländes und zur Einfüllung des alten Peanitzbettes erbebliche Erdbe— 
wegungsarbeiten. 
Die schon im Vorjahre begonnene Pumpwerksanlage auf dem Zeppelinfelde konnte im Be— 
richtsjahre noch nicht fertiggestellt werden. Außer dem im Vorjahre gebohrten 63 m tiefen Brunnen 
wurde ein zweiter Brunnen mit 60 m Tiefe niedergebracht, der ebenso wie der erste Filterverrohrung 
mit Kiesschüttung erhielt. Die beiden Brunnen wurden mit sogenannten Radlik'schen pneumatischen 
Tiefbrunnenpumpen ausgestattet, deren Antrieb durch Preßluft erfolgen wird. 
Wasserverteilungsanlagen. Die Hochbehälteranlagen wurden der üblichen alliährlichen Reini— 
gung unterzogen, Schäden an den Bauwerken haben sich nicht gezeigt. 
Das Rohrnetz erfuhr eine umfangreiche Erweiterung durch den Anschluß der in den letzten 
Jahren einverleibten südlichen Vororte Eibach, Röthenbach bei Schweinau, Reichelsdorf, Mühlhof 
und Krottenbach an das Stadtrohrnetz. Das Eibacher Pumpwerk wurde aus diesem Anlaß stillgelegt 
und dient seitdem nur mehr als Reserve für die heiße Jahreszeit. Mit Ausnahme von Eibach, welches 
schon früher eine eigene Wasserversorgung besaß, wurden die sämtlichen vorerwähnten Ortschaften 
mit Ortsnetzen, Feuerlöschpfosten und allen notwendigen Einrichtungen versehen. Um den Druck im 
nördlichen Stadtgebiet zu verbessern und eine günstigere Wasserverteilung zu schaffen, endlich auch 
zur Erhöhung der Lieferfähigkeit der Ranna-Zuleitung kam der nördliche Teil der Ringwasserleitung 
von Erlenstegen bis zum Westfriedhof, mit einer Lichtweite von 800 wmn, abnehmend bis auf 500 mmm, 
zur Ausführung,; die Fertigstellung des Ringes (Unterdückerung der Veanitz und Anschluß an den 
südlichen Teil) ist im kommenden Jahre zu erwarten. 
Die im Berichtsjahre eingetretenen Zunahmen belaufen sich auf 4159 m bei den Zuleitungen 
und 28776 m beim Stadtrohrnetz, das nunmehr eine Gesamtlänge von 376 488 mebesitzt. An Haus— 
anschlüssen sind 695 zugegangen, so daß ihre Gesamtzahl am Jahresende 18887 betrug. 
Bau und Unterhalt des Wasserrohrnetzes wurden innerhalb des Stadtbezirkes von der für 
Gaswerk und Wasserwerk gemeinschaftlichen Rohrnetzabteilung, außerhalb der Stadtgrenzen bis 
Erlenstegen vom Wasserwerk selbst ausgeführt. 
Die Zahl der vorhandenen Wassermesser beträgt 19 418: davon waren am Jahresschlusse 
17 713 eingeschaltet. 
Betriebsergebnisse. Die Gesamtförderung an Trink- und Nutzwasser im Berichtsjahre betrug 
19 306 331 chm, die Wasserabgabe bezifferte sich insgesamt auf 18 852 997 chm. Es wurden abgegeben: 
an private Abnehmer 13399 042 chm, an städtische Betriebe und Anstalten 2 160 081 chm, für 
öffentliche Zwecke 1257 054 chm; Selbstverbrauch und Verluste betrugen 2036820 chm. An den 
Hochbehältern sind in den Wintermonaten 453 334 chm übergelaufen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.