Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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das Mittagessen und den Frühkaffee für die Kutscher, besorgt die Abgabe der Fouragen und 
überwacht die Fütterung der Pferde. 
Dem Aufseher liegt die Beaufsichtigung der sämtlichen Maschinisten, Taglöhner und 
Kutscher ob; er hat diesen auf den ihnen zugewiesenen Touren zu folgen, für Aufrechterhaltung 
des geregelten Betriebes Sorge zu tragen, etwa vorkommende Störungen der Verwaltung zu 
melden und zweimal des Tages über den Stand und Gang der Arbeiten Bericht zu erstatten. 
Die Unterbringung der Fäkalien in den Wintermonaten ist teilweise mit Schwierigkeiten 
verknüpft. Auf Seite 419 des Verwaltungsberichtes für 1896 ist mitgeteilt, daß die Stadtgemeinde 
zur Aufspeicherung der im Winter anfallenden Fäkalien, die sodann im Frühjahr und Herbst 
von den Landwirten zur Düngung ihrer Felder sehr gerne angekauft werden, eine Sammel— 
grube an der Eisenbahnstation Raitersaich anzulegen beabsichtige. Die Verhandlungen hierüber 
haben sich länger hinausgezogen, als damals zu übersehen war, und mit dem Bau dieser Grube 
konnte noch nicht begonnen werden. Dagegen hat sich die Gelegenheit ergeben, die Errichtung 
einer solchen Grube an der Eisenbahnstation Vach, 15 Kilometer nördlich von Nürnberg an 
der Bahnlinie nach Bamberg gelegen, ins Auge zu fassen, und die Bemühungen hiefür haben 
bereits zu einem greifbaren Ergebnis geführt. Ein Bauunternehmer hatte in der Absicht, eine 
solche Grube zu erbauen, ein günstig gelegenes Grundstück an der genannten Eisenbahnstation 
erworben. Er wollte den Betrieb der Grube selbst führen und bat den Stadtmagistrat um 
Unterstützung seines Unternehmens durch Darleihen eines Kapitals in der Höhe von 
zwei Dritteilen des Betrages der Gesamtbaukosten. Dem Stadtmagistrat kam es, wenn er 
sich einmal auf ein solches Unternehmen einlassen sollte, zweckmäßiger vor, die Grube selbst 
zu erbauen, da ihm nur so der wünschenswerte Einfluß auf den Betrieb der Grube gesichert 
erschien. 
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Nach Beschlüssen vom September und Oktober 1897 wurde das 0,5 Kilometer südlich 
vom Bahnhofe Vach gelegene, 49,8 Ar große Grundstück des Gesuchstellers um den Preis 
von 7300 Mark erworben, und die Ausarbeitung und Ausführung eines entsprechenden 
Projektes verfügt. Die geplante Grube soll in Folge der auf dem Grundstücke angestellten 
Untersuchungen in Beziehung auf Bodenbeschaffenheit und Grundwasserverhältnisse ganz aus 
Stampfbeton mit einer lichten Länge von 29,10 Meter, mit einer solchen Breite von 
9,50 Meter und einer nutzbaren Höhe von 3,10 Meter, also einem Fassungsvermögen von 
rund 850 Kubikmeter hergestellt und durch ein Industriegeleise direkt mit der Station 
Vach verbunden werden. Die Kosten derselben samt Pflasterungs- und Chaussierungsarbeiten, 
Geleiseherstellung, Einfriedigung, Pumpen u. s. w. sind auf 70 000 Mark veranschlagt. 
Ende Dezember wurden Plänen über die Anlage an das königliche Bezirksamt Fürth 
und an das königliche Oberbahnamt Bamberg behufs Erteilung der Genehmigung zur Aus— 
führung abgeschickt, nach deren Einlangen mit dem Bau alsbald begonnen werden soll. Der 
Betrieb der Grube und der Verschleiß der Fäkalien soll nach der Fertigstellung der ersteren 
dem Bauunternehmer, von welchem das Grundstück erworben wurde, nach einem noch 
festzustellenden Vertrage übertragen werden. 
Bis zum Ende des Jahres 1897 würden durch die städtische Grubenentleerungsanstalt 
mit 1813 (1810) eigenen Fuhrwerkstagschichten und 1678 11433 Lohnfuhrwerkstagschichten 
7345 [6412] Abortgruben mit 26306 24 033] Fuhren entleert. Die Einnahmen hiefür 
betrugen 78 865,654 —[70 559,50) Mark. Durch den Verkauf der in der Sammelgrube im 
Anwesen an der Poppenreutherstraße aufgespeicherten Fäkalien wurden 5233,10 147011 Mark 
odereinnahmt. 
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