fullscreen: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1925/26 (1. April 1925 bis 31. März 1926) (1925/26 (1926))

Bau⸗ und Grunostückswesen. 
Brunnen Ar. 8 wurden Gasabfangvorrichtungen versuchsweise eingebaut. Die Versuche sollten 
Unterlagen für eine Berechnung schaffen, ob es wirtschaftlich wäre, auf der ganzen Anlage 
die Gasgewinnung durchzuführen und das gewonnene Gas unter Hochodruck dem städtischen 
Gasbehälter in der Sandreuthstraße zuzuführen. Nach den in Zusammenarbeit mit dem 
technischen Betriebsamt vorgenommenen Untersuchungen muß dies so lange verneint werden, 
als die Gasmenge nicht zugenommen hat. 
Die Gesamtmenge der in der Kläranlage Nürnberg-⸗Süd mechanisch gereinigten Abwässer 
betrug 14 300 000 cbm oder 217 Liter pro Kopf und Tag der zur Zeit an die Kläranlage 
angeschlossenen Bevölkerung von rund 180500 Köpfen. Die unmittelbare Abschwemmung 
der Fäkalien ist bei 3080 Anwesen mit ungefähr 81 000 Einwohnern durchgeführt. 
Die Menge des durch die Emscherbrunnen von der Pegnitz zurückgehaltenen frischen 
Abwasserschlammes betrug 40 o56 obm. 
Durch die Ausfaulung in dem Brunnen wurde diese Menge soweit vermindert, daß auf 
die Crockenbeete nur mehr 12460 obmn nasser Schlamm abgelassen werden konnte, welche 
wiederum auf 6408 obm stichfeste Masse eintrockneten. Der getrocknete Klärschlamm wurde 
auch in diesem Berichtsjahre restlos der Landwirtschaft und dem Kleingartenbau zugeführt. 
Die auf den Brunnenabsitzräumen abgeschöpften fetthaltigen Stoffe wurden teilweise getrocknet, 
gepreßt und im Betrieb der Kläranlage als Brennstoff verwendet. Die durch die Absturz— 
anlage ausgeschiedenen fetthaltigen Rückstände wurden mit dem anfallenden Sanofanggut 
vermengt und mit dem getrockneten Klärschlamm abgefahren. Von dem getrockneten Klär⸗ 
schlamm wurden 50d/, gegen Bezahlung — J Cbm — 50 Ppfg. — abgegeben. Der Rest 
wurde ohne Entgelt den Kleingärtnern überlassen. Der Betrieb der Kläranlage wurde 
mehrmals durch teer⸗- oder ölhaltige Stoffe gestört, die gegen die ortspolizeilichen Vorschriften 
in die Kanalisation abgelassen wurden. Es entstanden dadurch Schädigungen in der Aus— 
faulung des Schlammes und Belästigungen der Nachbarschaft. In einem Falle gelang es 
den Täter festzustellen und zur Rechenschaft zu ziehen. Beschäftigt waren 14 Arbeiter. Mit 
diesen Arbeitern wurden auch die vorne erwähnten Bauarbeiten — im Eigenbetrieb — und 
Unterhaltsarbeiten bewerkstelligt. 
Der Pachtvertrag mit dem Pächter der Fischteichanlage auf der Kläranlage Zerzabelshof 
lief im Oktober 1925 ab. Der Teich wurde grünolich gereinigt, die Ufer befestigt und eine 
Misch⸗ und Meßvorrichtung eingebaut. Er soll nunmehr im Eigenbetrieb bewirtschaftet werden. 
In der Kläranlage an der Ostendstraße wurde ein Apparatehäuschen zur Aufnahme 
einer Chlorungsanlage aufgestellt, welche die Wirkung der biologischen Körper unterstützen 
soll. Die mechanischen Kläranlagen in Eibach und Ebensee mußten gründlich auf ihren 
baulichen Zustand durchgesehen werden. Bei der letzteren Anlage wurde der Sanofang ver— 
kleinert. Hinzugekommen ist der Betrieb der Kläranlage mit Überpumpstation am Odenbergerweg. 
Chemisches Laboratorium. Zur Untersuchung gelangten 613 Proben. Schriftliche 
Äußerungen ohne Untersuchungen erfolgten in entwässerungs⸗ und wasserpolizeilichen Ange— 
legenheiten in 39 Fällen, in eigenen Angelegenheiten in o8 Fällen; außerdem waren noch 
18 weitere Fälle zu verzeichnen. Berichte über ausgeführte Absetzproben waren in 37 Fällen 
zu erstatten. Eine Cätigkeit außerhalb des Taboratoriums — Besichtigungen, Probenent—⸗ 
nahmen usw. — wurde in 142 Fällen erforderlich. 
Baupolizei für Anwesensentwässerung. Hierüber siehe Abschnitt IV unter TCief— 
baupolizei. 
Aufsicht für Klärgruben und sonstige private Abwasseranlagen. Am Schluß 
des Berichtssahres betrug die Anzahl der Klärabortgruben: 32834, die der Frischwasser— 
kläranlagen: 40, die der biologischen Anlagen: 53 und die der Anlagen zur Abscheidung 
oder Unschädlichmachung von Fett, Ol. Benzin, Säure und dergleichen: 1149.
	        
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