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Gesundheitswesen und Jugenoͤpflege.
Die Familienfürsorge hatte im Berichtsjahr allerdings unter besonders mißlichen Personal—⸗
verhältnissen zu leiden. Nicht weniger als 6 Familienfürsorgerinnen, darunter lang erprobte,
vorzügliche Kräfte, schieden aus, teils wegen Verheiratung, teils aus anderen Gründen. Die
Wiederbesetzung der dadurch erledigten Stellen stieß auf Schwierigkeiten, da gut ausgebildete
einheimische Kräfte nur selten zur Verfügung stehen und zog sich meist sehr lang hinaus.
Dazu kamen noch häufige und lange Krankheitsurlaube. Es wird eine der nächsten Aufgaben
sein, den Ursachen der auffallenden Morbidität der Fürsorgerinnen nachzugehen und Mittel
und Wege zu suchen, um dem Übel zu steuern, durch das nicht nur die Familienfürsorge⸗
rinnen, sondern die Familienfürsorge selbst gefährdet wirod.
14. Nürnberger Kinderhilfe E. V.
Erholungsfürsorge. Die Nürnberger Kinderhilfe besteht in ihrer jetzigen Form als
eingetragener Verein seit dem Jahre 1928. Vor der Gründung dieses Vereins, dem neben
der Stadt die Versicherungsträger und die Vereinigung der freien Wohlfahrtspflege als haupt—
sächliche Mitglieder angehören, war die Nürnberger Kinderhilfe eine städtische Stelle, deren
Wirken bis zum Beginn des Jahres 1920 zurückreicht. Heute, nach etwa sechsjährigem Be—
stehen, verfügt die Nürnberger Kinderhilfe über drei große, in eigener Verwaltung des Vereins
bdetriebene Kindererholungsheime: Roth, Mittelbüg, Sonnenblick. In diesen Heimen, die
während des ganzes Jahres betrieben werden, sind ständig etwa 1600 Kinder untergebracht.
Daneben wurden im Berichtsjahre 19285/26 bayerische und außerbayerische Kinder—
erholungsstätten, sowie fast sämtliche bayerische größere Kinderheilstätten mit Kindern beschickt.
Das „Kindersanatorium Rückersdorf“ des Vereins zur Bekämpfung der Tuberkulose wurde
durch die Kinderhilfe ständig mit Kindern belegt und die von dem Zweckverband zur Be—
kämpfung der Tuberkulose im Jahre 1924 geschaffene „Cageserholungsstätte St. Johannis
für tuberkulos gefährdete Kinder“ wurde vom Verein in eigener Verwaltung bewirtschaftet.
Die Übernahme des Betriebes dieser Tageserholungsstätte bedeutete für die Kinderhilfe eine
Erweiterung des Kreises ihrer Hilfsmaßnahmen. Die Erstellung der gesamten Anlage, die
Beschaffung des für die Durchführung der Liegekuren erforderlichen Inventars, sowie die
ärztliche Überwachung der Kinder und die Aufbringung der hiezu nötigen Mittel waren Auf⸗
gabe des Zweckverbandes. Der rein wirtschaftliche Betrieb, wie die Sicherung der Ver—
pflegung der Kinder, die Anstellung und Bezahlung des Aufsichtspersonals war vom Cage
der Eröffnung an Aufgabe der Nürnberger Kinderhilfe.
Der Erwerb des Anwesens „Sonnenblick“ bei Zirndorf durch die Staogemeinde Nürnberg
im April 1925 sei besonders erwähnt. Dieses Anwesen, das ein sechs Cagwerk großer Garten
umgibt, zu dem im Taufe des Herbstes 1925 durch die Stadt weitere Grundostücke — etwa
drei Cagwerk — hinzugekauft wurden, wurde durch die Nürnberger Kinderhilfe zu einem
Kleinkinder⸗Erholungsheim ausgebaut und eingerichtet. Damit konnte dem längst bestehenden
Bedürfnis, ein besonderes Heim für „Kleinkinder“ zur Verfügung zu haben, Rechnung getragen
werden. Gleichzeitig mit der Eröffnung des Heimes — 6. August 1925 — wurde die bis
dahin im Erholungsheim Roth neben der Schulkinderabteilung betriebene Abteilung für Klein⸗
kinder aufgelassen. Der zur Verfügung stehende, fast zehn CTagwerk betragende Grunobesitz
im „Sonnenblick“ läßt es nun auch zu, im Taufe des heurigen oder nächsten Jahres die
örtliche Erholungsfürsorge, die schon aus finanziellen Gründen der kostspieligen Versendung
von Kindern in auswärtige, fremde Heime vorzuziehen ist, auszubauen.
In Erholungsheime, Tageserholungsstätten und Heilanstalten wurden insgesamt 3214
Schulkinder mit 120434 Verpflegstagen und 188 Kleinkinder mit 9687 Verpflegstagen ver⸗
schickt.
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