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Gesundheitswesen uud Jugenoͤpflege.
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Vom Stadtamt für Leibesübungen wurde, im bewußten Gegensatz zu anderen Anschau⸗
ungen, anstatt der teuren Hallengeräte — Barren, Bock, Pferd usw. — der Körper selbst
als natürlichstes und billigstes Curngerät benutzt und anstelle des Kunstturnens hauptsächlich
die volkstümlichen Ubungen des Werfens, Laufens und Springens gepflegt und die Freude
am Schwimmen, Wandern und Wintersport in die Kinder hineingepflanzt.
Schulschwimmen. Es wurden im Berichtsjahre 105 673 Schülerschwimmbäder ver—⸗
abreicht. Von den zur Entlassung kommenden Kindern waren 52,30/0 des Schwimmens kundig.
Da der Prozentsatz der Schwimmkundigen unter den zur Entlassung Kommenden sich
in den 3 letzten Berichtsjahren ungefähr gleich geblieben ist, muß in der Entwicklung des
Schülerschwimmens ein Stillstand festgestellt werden. Eine wesentliche Weiterentwicklung
erscheint nur dann möglich, wenn die Kinder der entfernt gelegenen Schulhäuser durch die
Straßenbahn zugeführt werden, damit die gebotenen Schwimmgelegenheiten voll ausgenutzt
werden können. Ein Zuführungsplan war bereits ausgearbeitet, aber bei der gespannten
Finanzlage der Stadt konnten die Mittel hiefür nicht bereitgestellt werden.
Wandern. Das Wandern der Volks⸗ und Fortbildungsschüler wurde seitens der Stadt
weitgehenost unterstützt. Das Wanderheim des Stadtamtes für Leibesübungen in
hartenstein erfreute sich eines äußerst regen Besuches der hiesigen Volks- und Fortbildungs—
schulen, obgleich die vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus herausgegebenen
Richtlinien vom 28. April 1925 die Bestimmung enthalten, daß die Volksschüler von einer
Wanderung vor Eintritt der Dunkelheit in ihre Wohnung zurückgekehrt sein müssen. In der
Wanderherberge in Hartenstein haben im Berichtsjahre 4200 Kinder und Schulentlassene
genächtigt. Das Urteil der Lehrerschaft geht einstimmig dahin, daß es gerade für die Kinder
mninderbemittelter Eltern ein Erlebnis bedeutet, wenn sie auf mehrtägiger Wanderung auch
einmal die weitere Umgebung kennen lernen, die ihnen sonst verschlossen bleibt.
Jugendspiele. Zum ersten Male wurden Wettspiele im Schlagball und Fußball
in den 5 Bezirken durchgeführt. Die abschließenden Meisterschaftsspiele der Bezirke gegen—
einander hatten ein so erfreuliches Ergebnis, daß die gesamte Nürnberger Presse eingehende
Berichte darüber gebracht hat. Die musterhafte Disziplin der Mannschaften und die willige
und kameraoschaftliche Einordnung in den Spielgedanken liefert den Beweis für die hohe
erzieherische Bedeutung der größeren Kampfspiele für die Jugend. Die an den Endkämpfen
am 17. September 1925 beteiligten 250 Schulkinder hielten sich bei dauerndem Regen
4 Stunden lang in ihrer Sportkleidung auf den Übungsplätzen auf. Sie waren aber durch
den regen Spielbetrieb der vorhergehenden Wochen so abgehärtet, daß sich nicht eins von
ihnen eine Erkältung zuzog. Dies wurde durch nachträgliche Umfrage bei den Schulen
ausdrücklich festgestellt. Damit erscheint die hohe prophylaktische Bedeutung eines regelmäßigen
Jugenospiels für die Hebung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Jugend erwiesen.
Kleinkinderspiele wurden in Form von Sing⸗ und Reihenspielen unter Anleitung besonders
oorgebildeter Spielleiter auf verschiedenen Plätzen ausgeführt.
Orthopädisches Schulturnen. Leider ließ sich die unabweisbar notwendige Umge—
staltung des orthopädischen Schulturnens noch nicht durchführen, da der Neubau des Stadtamtes
zür Leibesübungen nicht zur Ausführung kam. Der Unterricht, der im kleinen Saale des
Krankenhauses stattfand, mußte sich auf die Kinder beschränken, die von der Beratungsstelle
für Krüppelfürsorge zugewiesen wurden.
Ermäßigte Straßenbahnfahrt für Jugendliche. Zum Besuch der Spielplätze,
Schwimmbäder und sonstigen Übungsstätten zwecks Ausübung der Leibesübungen wurden
21000 Fahrscheine für Jugendliche bis zum Alter von 20 Jahren mit 500940 Fahrpreis—
ermäßigung ausgegeben.