Vorwort.
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m Vorwort zum Vorjahresbericht wurde der Genugtuung darüber
TA Ausdruck gegeben, daß die schlimme Zeit des Währungsverfalls vorbei
sei. Man hoffte damals, daß durch die Atempause, die das Dawes'sche
Gutachten uns läßt, allmählich eine Konsolidierung der Wirtschaft sich vollziehen
würde. Die Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, im Augenblick
mnacht Deutschland eine wirtschaftliche Krise durch, die nicht ohne Einfluß auf
die städtischen Verwaltungen bleiben kann. Wenn diese Erscheinung sich im
vorliegenden Bericht noch nicht voll auswirkt, so deshalb, weil erst im letzten
Ende der Berichtszeit die trostlose Lage, in der Deutschland sich zur Zeit befindet,
'so recht zu entwickeln sich begann.
Der Bericht ist, wie sein Vorgänger, in den einzelnen Teilen knapp ge—
halten, wenn auch für das eine oder andere Kapitel ein etwas größerer Raum
wie das letzte Mal, zur Verfügung gestellt wunde. Der chronikartige Charakter
eines Verwaltungsberichts verlangt eine verhältnismäßig breite Darstellung
einzelner Gegenstände, weil man später noch oft in diesen Büchern blättern wird,
um sich ein Bild davon zu machen, wie es in Deutschland nach dem großen
Kriege aussah, wie die Kommunen zu kämpfen und zu arbeiten hatten, um ihre
Aufgaben in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht zum Wohle der Gesamt—
bevölkerung auch nur einigermaßen zufriedenstellend zu lösen.
In seinem äußeren Gefüge hat sich an dem Berichte nichts geändert.
NRürnberg, im Dezember 1925.
Der Stadtrat
Dr. Luppe.
Dr. Meyer.