Denkwürdige Vorfälle.
bildlichte so ziemlich alle Sportarten. Die Spitze bildeten die Radfahrer, ihnen folgten die Turner
und Athleten; u. a. beteiligten sich daran ferner die Naturfreunde, der Stenographen-, der
Esperanto- und Schachbund, der Sprechchor und die Sängervereinigung, den Schluß bildete
der Arbeiter-Samariterbund. Nach Eintreffen des Zuges im Luitpoldhain wurden von den
Turnerinnen und Turnern Massenfreiübungen vorgeführt. Der nun einsetzende Regen erlaubte
die weitere Durchführung des Programms im Freien nicht mehr und so spielten sich denn
die weiteren Darbietungen in der Festhalle ab. Das Reigenfahren, die Sänger sowie das
Trommler- und Pfeiferkorps konnten auch hier lebhaften Beifall ernten. Am Schlusse fand
noch ein Fußball-Propagandaspiel statt, wodurch die Festlichkeit ihren Abschluß erhielt. An—
läßlich des Reichsarbeitersporttages hatte bereits am Freitag der Schwimmverein „Franken“
ein Schauschwimmen veranstaltet.
21. und 22. Juni 1924. Platzeinweihungdes Turnierplatzes, Tatter—
sall Noris“ (Wilhelm-Spaeth-Straße). Der Nürnberger Rennverein E. V. veranstaltete
am 21. und 22. Juni ein Reit-, Fahr- und Springturnier, mit dem die Einweihung des
ersten Nürnberger Turnierplatzes verbunden war. Der Platz ist in dem idyllischen Birkengehölz
zwischen Haller-Schlößchen und Dutzendteich gelegen.
29. Juni 1924. Gründungsversammlung der Ortsgruppe Nürn—
berg des „Reichsbanners Schwarz Rot-Gold“, Bund repu—
blikanischer Kriegsteilnehmer E. V.
1. bis 7. Juli 1924. Jubiläumsfeier der Methodistenkirche. Die
Bischöfliche Methodistenkirche von Süddeutschland hielt vom 1. bis 7. Juli 1924 in Nürnberg
ihre 29. Jahreskonferenz ab. Mit der Tagung war das 75jährige Jubiläum der Methodisten—
kirche in Deutschland und das 50jährige Jubiläum der methodistischen Diakonissentätigkeit in
Deutschland verbunden. Die Feier des Kirchenjubiläums fand am Mittwoch, den 2. Juli,
abends, in der Katharinenkirche unter Teilnahme des, Bischofs Dr. J. L. Nuelsen,
mehrerer Abordnungen und zahlreicher Mitglieder der hiesigen Methodistengemeinde statt.
7. Juli 1924. Weihe der neuen Glocken für die Antoniuskirche in
Gostenhof. Am Montag, den 7. Juli 1924, fand die Weihe der im Auftrag der katholischen
Kirchenverwaltung St. Anton von dem Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation in
Bochum gelieferten 4 Glocken statt. Die alten Glocken waren im Kriegsjahr 1917 in die
Metallsammlung abgeliefert worden.
6. Juli 13824. Enthüllung des Denkmals für die im Weltkrieg ge—
fallenen 72 Mitglieder der Turngemeinde Nürnberg E. V. Die Ent—
hüllung des Denkmals fand am Sonntag, den 6. Juli, gelegentlich des 10jährigen Stiftungs—
festes der Lurngemeinde in ihrem eigenen Anwesen, dem Marfeldkeller, statt. Das Denkmal
steht an Turnplaß. Entwurf und Ausführung stammen von dem Nürnberger Kunstbildhauer
Walter Franke. Die einfache, schlichte, aber markante Form ist als Sinnbild der Turnerei
gedacht. Der bildhauerische Schmuck ist auf einen sterbenden Krieger beschränkt, der, das
Schwert müde gesenkt, unter einer geknickten Eiche liegt. Harmonisch mit diesem Schmuck
verbunden ist die Widmung: „Ihren im Weltkrieg gefallenen Helden zum ehrenden Ge—
dächtnis — Die Turngemeinde Nürnberg“.
6. bis 20. Juli 1924. Nürnberger Gesellenstücks-Ausstellung. Wie
alljährlich veranstaltete die Handwerkskammer für Mittelfranken auch heuer wieder eine Aus—
stellung von Gesellenstücken. Als Ausstellungsraum hatte die Stadtgemeinde wieder die
Festhalle im Luitpoldhain zur Verfügung gestellt. Der Ausstellung wird nachgerühmt, daß
sie nicht nur nicht hinter ihren Vorgängerinnen zurückgeblieben sei, sondern daß sie diese