Volltext: Alt-Nürnberg

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beherrscht von dem Gedanken, Rom zum Mittelpunkt des Reichs und 
zum ständigen Sitz des Kaisers zu machen, zuletzt mehr Büßer und 
BHeter als König und doch zu gleicher Zeit bestrebt, sich mit dem 
riteln Pomp der byzantinischen Kaiser zu umgeben, so daß sein früher 
Tod, der ihn schon in seinem 22. Lebensjahre hinraffte, für das von 
ihm hintangesetzte und Hernachlässigte Deutschland nichts weniger als 
ein Unglück war. 
Im Innern zerrüttet, nach außen von Feinden umlagert war 
das Reich, zu dessen Leitung nun der Herzog von Bayern, als König 
ind Kaiser Heinrich II. (1002- 1024) genannt, als Urenkel 
König Heinrichs J. gewählt ward. In den früheren Geschichts— 
darstellungen, sowie in der landläufigen Volksüberlieferung erscheint 
Zerselbe als ein mönchisch gesinnter, weltabgekehrter Betbruder, der kein 
zrößeres Vergnügen kannte, als mit seiner geistlichen Umgebung über 
die Geheimnisse des christlichen Glaubens lateinisch zu disputieren. 
Diese Auffassung wurde wohl hauptsächlich durch den überschwenglichen 
Eifer, mit welchem Heinrich seinen Lieblingswunsch, in Bamberg einen 
neuen Bischofsitz zu gründen, betrieb, hervorgerufen und gefördert. 
Nach den Zeugnissen der von den sagenhaften Auswüchsen gereinigten 
Geschichte aber erscheint er uns vielmehr als ein praktischer, unermüd— 
lich thätiger, nüchtern denkender Politiker und tüchtiger Kriegsmann, 
der es sich sauer genug werden ließ, das durch inneren Streit der 
Großen zerrüttete Reich wieder in leidliche Ordnung zu bringen. 
Allerdings verfolgte auch er mit Eifer die römische Kaiseridee und er 
klammerte durch drei Heereszüge über die Alpen Italien, in welchem 
durch Arduin von Jorea aufs neue ein nationales Königtum erstanden 
war, wieder mit blutigen Ketten an das Reich, aber diese Kaiseridee 
war ihm von seinen Vorgängern überkommen. Allerdings stützte 
auch er sich mit Vorliebe auf die Bischöfe und förderte dadurch die 
ungemessenen Herrschaftsgelüste der hohen Geistlichkeit, aber seine drei 
aächsten Vorgänger auf dem Thron hatten in noch größerem Maße 
als er in den Bischöfen die wahren Stützen und Leuchten des Reichs 
kannt. Allerdings gelang es ihm nicht, der Polen und Wenden 
oöllig Herr zu werden und es soll ihm nicht selten an der durch⸗ 
greifenden zielbewußten Energie gefehlt haben, aber sein Arm wurde 
aur zu oft gelähmt durch die Aufsässigkeit der Großen, zumal in 
der eigenen Familie. Durch die Kraftvergeudung für die Eroberung 
der Weltherrschaft war das deutsche Königtum im Innern nicht mehr 
stark genug, zu befehlen, sondern mußte durch freien Vertrag mit 
den Großen sein Dasein notdürftig aufrecht erhalten. 
Für Nürnberg hat Heinrichs II. Name gerade durch die 
Stiftung des Bamberger Bistums eine besondere Bedeutung: denn 
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