Bau- und Grundstückswesen.
Im Berichtsjahre wurde auf dem Westfriedhof die Umlegung von Grabfeldern ausgeführt
288 Tagschichten). Auf dem Südfriedhof wurde die Erweiterung des nordöstlichen und
südöstlichen Teiles mit den notwendigen Holzfällungen fortgeführt und mit dem Wegebau
und der Schaffung der Pflanzflächen und Grabquartiere begonnen, ferner wurden Grabfelder
östlich der Gedächtnishalle umgelegt (insgesamt 7733 Tagschichten). Es wurden rund 4 ha
belegungsreife Beerdigungsflächen fertiggestellt.
3. Ausgestaltung des Zeppelinfeldes'). Die Absicht der Stadt, das Zeppelin—
feld als Volkserholungsstätte im weitesten Sinne auszubauen, geht bis auf das Jahr 1910
zurück. Die Pläne mußten dann infolge des Krieges zurückgestellt werden. Nach dem Kriege
zwang die wirtschaftliche Lage zur sofortigen Aufnahme von Notstandsarbeiten; hierbei wurden
die inzwischen auf dem Zeppelinfeld angefahrenen Kehrichtmassen verteilt und die so vor—
bereiteten Flächen zunächst zu Kleingärten hergerichtet. Nach überwindung der ersten wirt—
schaftlichen Krise tauchte der Plan, aus dem Zeppelinfeld einen Sportplatz mit Stadion,
gegebenenfalls einen Volksfestplatz zu machen, wieder auf. Vom Stadtgartenamt wurde ein
Sutwurf ausgearbeitet, der in einem breiten Ring von Kleingärten umfangreiche Spiel- und
Übungsplätze vorsieht. Als Mittelpunkt des Ganzen ist die Anlage eines Stadions vorgesehen.
Nach Süden, d. h. nach der Allersberger Straße zu, schließt sich diesen Anlagen ein großer
Walderholungspark an. Im Berichtsjahre wurde in einem Umfange von rund 64 ha bereits
nit den Arbeiten begonnen. Es wurden zunächst die notwendigen Holzungen ausgeführt,
erner die Aufhöhung eines Teiles des bisher bestehenden Kleingartengeländes, die Neu—
ufteilung der gesamten Kleingartenanlage unter Beibehaltung der bisherigen Anzahl an
dleingärten und weiterhin die Herstellung des Wegenetzes in diesem Teil, und endlich umfang—
reiche Bodenaxbeiten und Verbesserungen mit Kehricht auf den späteren Spielplatzflächen
insgesamt 11614 Tagschichten).
Eine besondere Schwierigkeit bei Ausführung dieser Notstandsarbeit bildete der hohe
Brundwasserstand, der es notwendig machte, das ganze Gelände aufzuhöhen und die vor—
handene Entwässerungsanlage auszubauen. Eine weitere Schwierigkeit lag in der Viel⸗
gestaltigkeit der zu bewältigenden Aufgabe, da mit kleinen Abteilungen verschieden geartete
Einzelarbeiten fertiggestellt werden mußten.
Insgesamt 121 Mann mit 27814 Arbeitsstunden waren mit Laubrechen und Schnee—
räumen als Pflichtarbeit beschäftigt.
VI. Städtische Betriebe.
1. Städtisches Wasserwerk.
Wasserverbrauch. An Trink; und Nutzwasser wurden im Berichtsjahre insgesamt
16575 425 ebm abgegeben. Der durchschnittliche Wasserverbrauch für den Tag und Kopf der
mittleren Bevölkerung stellt sich auf 116 Liter.
Gebühren. Die weiter fortschreitende Geldentwertung brachte für das Wasserwerk
äußerst ungünstige Verhältnisse; mit Rücksicht auf die immer erst nachfolgende Ablesung der
Wassermesser und der damit zusammenhängenden verspäteten Einhebung der Wassergebühren
war es trotz monatlicher Erhöhungen fast unmöglich geworden, das Werk vor Schaden zu
bewahren. Es betrug der Preis für 1cbm Wasser bei allgemeinem Bezug im Monat April:
75 Mk., von da bis zum 15. Dezember: 356000 000 000 Mk. und vom 15. Dezember ab: 6 G.Pfg.
1) Siehe hiezu die Abbildungen auf und vor Seite 69.