Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

Bau- und Grundstückswesen. 
Im Berichtsjahre wurde auf dem Westfriedhof die Umlegung von Grabfeldern ausgeführt 
288 Tagschichten). Auf dem Südfriedhof wurde die Erweiterung des nordöstlichen und 
südöstlichen Teiles mit den notwendigen Holzfällungen fortgeführt und mit dem Wegebau 
und der Schaffung der Pflanzflächen und Grabquartiere begonnen, ferner wurden Grabfelder 
östlich der Gedächtnishalle umgelegt (insgesamt 7733 Tagschichten). Es wurden rund 4 ha 
belegungsreife Beerdigungsflächen fertiggestellt. 
3. Ausgestaltung des Zeppelinfeldes'). Die Absicht der Stadt, das Zeppelin— 
feld als Volkserholungsstätte im weitesten Sinne auszubauen, geht bis auf das Jahr 1910 
zurück. Die Pläne mußten dann infolge des Krieges zurückgestellt werden. Nach dem Kriege 
zwang die wirtschaftliche Lage zur sofortigen Aufnahme von Notstandsarbeiten; hierbei wurden 
die inzwischen auf dem Zeppelinfeld angefahrenen Kehrichtmassen verteilt und die so vor— 
bereiteten Flächen zunächst zu Kleingärten hergerichtet. Nach überwindung der ersten wirt— 
schaftlichen Krise tauchte der Plan, aus dem Zeppelinfeld einen Sportplatz mit Stadion, 
gegebenenfalls einen Volksfestplatz zu machen, wieder auf. Vom Stadtgartenamt wurde ein 
Sutwurf ausgearbeitet, der in einem breiten Ring von Kleingärten umfangreiche Spiel- und 
Übungsplätze vorsieht. Als Mittelpunkt des Ganzen ist die Anlage eines Stadions vorgesehen. 
Nach Süden, d. h. nach der Allersberger Straße zu, schließt sich diesen Anlagen ein großer 
Walderholungspark an. Im Berichtsjahre wurde in einem Umfange von rund 64 ha bereits 
nit den Arbeiten begonnen. Es wurden zunächst die notwendigen Holzungen ausgeführt, 
erner die Aufhöhung eines Teiles des bisher bestehenden Kleingartengeländes, die Neu— 
ufteilung der gesamten Kleingartenanlage unter Beibehaltung der bisherigen Anzahl an 
dleingärten und weiterhin die Herstellung des Wegenetzes in diesem Teil, und endlich umfang— 
reiche Bodenaxbeiten und Verbesserungen mit Kehricht auf den späteren Spielplatzflächen 
insgesamt 11614 Tagschichten). 
Eine besondere Schwierigkeit bei Ausführung dieser Notstandsarbeit bildete der hohe 
Brundwasserstand, der es notwendig machte, das ganze Gelände aufzuhöhen und die vor— 
handene Entwässerungsanlage auszubauen. Eine weitere Schwierigkeit lag in der Viel⸗ 
gestaltigkeit der zu bewältigenden Aufgabe, da mit kleinen Abteilungen verschieden geartete 
Einzelarbeiten fertiggestellt werden mußten. 
Insgesamt 121 Mann mit 27814 Arbeitsstunden waren mit Laubrechen und Schnee— 
räumen als Pflichtarbeit beschäftigt. 
VI. Städtische Betriebe. 
1. Städtisches Wasserwerk. 
Wasserverbrauch. An Trink; und Nutzwasser wurden im Berichtsjahre insgesamt 
16575 425 ebm abgegeben. Der durchschnittliche Wasserverbrauch für den Tag und Kopf der 
mittleren Bevölkerung stellt sich auf 116 Liter. 
Gebühren. Die weiter fortschreitende Geldentwertung brachte für das Wasserwerk 
äußerst ungünstige Verhältnisse; mit Rücksicht auf die immer erst nachfolgende Ablesung der 
Wassermesser und der damit zusammenhängenden verspäteten Einhebung der Wassergebühren 
war es trotz monatlicher Erhöhungen fast unmöglich geworden, das Werk vor Schaden zu 
bewahren. Es betrug der Preis für 1cbm Wasser bei allgemeinem Bezug im Monat April: 
75 Mk., von da bis zum 15. Dezember: 356000 000 000 Mk. und vom 15. Dezember ab: 6 G.Pfg. 
1) Siehe hiezu die Abbildungen auf und vor Seite 69.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.