Vorwort.
ie Zeiten müssen bitter ernst sein, wenn sich wichtige Körperschaften eines
—2 ) Kulturvolkes, wie es das Deutsche ist, im 20. Jahrhundert gezwungen
sehen, grundlegende Dokumente nicht durch den Druck, sondern auf
handschriftlichem Wege zu vervielfältigen. So sah sich der Stadtrat Nürnberg
zenötigt, seinen Verwaltungsbericht für 1921,22 und 1922/23 handschriftlich in
wenigen Exemplaren herzustellen, um wenigstens dem dringendsten Bedürfnis
der Berichterstattung an die Regierung nachzukommen.
Gottlob liegt der Währungsverfall hinter uns und die Stabilisierung
der Währung und die durch sie in Gang gekommene Wirtschaft läßt es wieder
zu, die Allgemeinheit von dem Geschehenen zu unterrichten, was nur mit Hilfe
des Buchdrucks möglich ist.
So tritt uns der Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das
Jahr 1923/24 wieder in seinem alten Gewande entgegen und die grüne Farbe
des Umschlages möge symbolisieren die Hoffnung auf ein Wiederaufwärts für
Volk und Vaterland, das zu einem großen Teile in dem Wirken und Schaffen
der Stadtverwaltungen liegt.
Was den Bericht des Jahres 1923,24 betrifft, so glaubten wir, um
die seit 1871 im Verwaltungsbericht enthaltenen chronikartigen Notizen über
bemerkenswerte Ereignisse und Todesfälle nicht zu unterbrechen, diese Daten
ür die Jahre 1921,22 und 1922123 in diesen Band mit aufnehmen zu sollen.
Vermissen wird man den Bericht der Polizeiverwaltung. Mit dem
.November 1923 ging die Polizeiverwaltung, die bis dahin eine städtische
Finrichtung gewesen war, auf den Staat über, sodaß im städtischen Verwaltungs—
hericht für diesen Abschnitt kein Raum mehr ist. Der Bericht über das Finanz—
vesen für das Jahr 1922423 verzichtet im Hinblick auf die im Haushaltsplan
erscheinenden Istzahlen sauf die Beibringung der bis ins einzelne gehenden
Rechnungsergebnisse der städtischen Verwaltung.
Sonst hat sich nichts geändert; nur wurde auf eine möglichst knappe
Darstellung Bedacht genommen.
Nürnberg, im Februar 1925.
Der Stadtrat.
Dr. Luppe.
Dr. Meyer.