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Denkwürdige Vorfälle 1922/23.
2. November 1922. Gedächtnisfeier der Höheren Technischen Staats—
lehranstalt mit Enthüllungeiner Taäafel für ihre 110im Weltkrieg gefallenen
Angehörigen.
12. November 1922. Weihe des Gedenksteines für die im Kriege
gefallenen 178 Nürnberger Israeliten auf der Südseite des israelitischen
Friedhofs.
12. November 1922. Eröffnung der neuen Räume der Stadtbibliothek.
Am Sonntag, den 12. November, vormittags 11 Uhr, fand im Beisein einer größern Zahl
geladener Gäste die feierliche Eröffnung des neuen großen Lesesaales mit den anstoßenden
Verwaltungsräumen durch Oberbürgermeister Dr. Luppe statt. Nach einer Ansprache desselben
hielt Bibliotheksdirektor Dr. Bock einen Vortrag über die Aufgaben und Ziele der Stadt—
bibliothek. Daran reihte sich eine Führung durch die Sammlungen der Bibliothek und des
Städtischen Archioss. Die Pläne zu den neuen Räumen rühren von Oberbaurat Wallraff her.
19. November 1922. Einweihung der St. Georgskirche in Ziegelstein.
Für die Siedlungen Buchenbühl und Loher Moos wurde Sonntag, den 19. November, die
katholische Notkirche St. Georg eingeweiht. An der Weihe nahm der Erzbischof von Bamberg
teil. Die Notkirche ist eine Schöpfung der Architekten Josef Heinrich und Georg Berner in
Nürnberg.
Mitte Dezember 1922. Errichtung des 1. Nürnberger Montessori—
Heims. Im städtischen Anwesen Adam-Kraft-Straße 8a wurde vom städt. Wohlfahrtsamt
das erste Nürnberger Montessori-Heim (Haus der Kinder) errichtet. Dort finden 30 bis 35
Kinder tagsüber Aufnahme und werden nach der Methode der bekannten italienischen Ärztin
und Kinderfreundin Dr. Maria Montessori erzogen.
18. Dezember 1922. Errichtungeiner städtischen Alt-Gold- und Silber—
ankaufstelle.
18. Dezember 1922. Eröffnung einer Wärmestube. Im Erdgeschoß des An—
wesens Amalienstraße Nr. 19 wurde am 18. Dezember durch die Stadtverwaltung eine Wärme—
stube eröffnet, die den Minderbemittelten, denen Heizmaterial oder Heizgelegenheit mangelt,
rür den Tagesaufenthalt zur Verfügung steht.
29. Dezember 1922. Neue Herberge für Durchreisende. Im Hofe des Jugend—
hauses Adam-Klein-Straße Nr. 6 wurde mit einem Kostenaufwand von 900000 Mark eine 42 m
lange Holzbaracke aufgestellt, welche als Herberge für durchreisende Personen Verwendung
findet. Ein Teil dieser Baracke, welcher doppelwandig gebaut und auch für die Winterzeit
bderwendbar ist, dient ausschließlich der Beherbergung von Handwerksgesellen.
LI.-15. Januar 1923. Volkskundgebungen gegen den Einbruch der
Franzosen und Belgier ins Ruhrgebiet. — Vaterländischer Trauersonntag.
Aus Anlaß der Besetzung des Ruhrgebietes hielt am 11. Januar 1923 Oberbürgermeister
Dr. Luppe zu Beginn der Stadtratssitzung eine Ansprache und erhob flammenden Protest gegen
den neuerlichen Rechtsbruch und die Gewalttätigkeiten unserer Feinde. Seitens der politischen
Parteien fanden in diesen Tagen sehr stark besuchte Protestversammlungen' statt. Nach den
Absichten der Reichsregierung sollte das ganze deutsche Volk den Sonntag, den 14. Januar 1923,
als vaterländischen Trauertag begehen. Dieser Tag ist auch in Nürnberg würdig verlaufen.
Auf den staatlichen und städtischen Gebäuden waren die umflorten Fahnen auf Halbmast
gesetzt. In den Gottesdiensten wurde des Trauertages gleichfalls gedacht und die Gemeinden
ermahnt, des furchtbaren Ernstes eingedenk zu sein und die Not würdig zu tragen. Vor—
mittags 11 Uhr fand im großen Rathaussaal unter starker Beteiligung der Einwohnerschaft
eine Trauerkundgebung statt, bei der Oberbürgermeister Dr. Luppe die Ansprache an die Ver—
sammelten hielt. Die Versammlung nahm einen eindrucksvollen Verlauf.