Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge. 
36 00, 40,5 ojo bezw. 45 0/0 festgesetzt. Die ungeraden Zinssätze ergeben sich daraus, daß seither 
4, 412 und 500 Zinsen gewährt, aber am Jahresschlusse 105/ der Zinsen für Jahresabschluß— 
gebühren und Spesen in Abzug gebracht wurden. Zur Vereinfachung in technischer Hinsicht 
ging man dazu über, den Abzug für die Jahresabschlußgebühr und Spesen sogleich am 
Prozentsatze selbst vorzunehmen, indem man bei der Zinsberechnung einen um 10 niedrigeren 
Satz in Anwendung brachte. Bei Erhöhungen des Zinsfußes im Laufe des Jahres ist zur 
Umgehung von Zwischenabschlüssen bestimmt worden, ein gewisses Vielfaches der gutgemachten 
Zinsen gutzuschreiben, für 1923 das 10fache. 
Die Spareinlagen betrugen Ende 1922 274 520 877,23 Mark 
Im Berichtsjahre wurden neu einbezahlt 3 407 928 325 615 004, 28 , 
dazu die Neueinlagen der neu eröffneten Zweigstelle 5 
Eibach mit eigener Kontenführung 
An Zinsen wurden gutgeschrieben: 
a) bei der Hauptstelle (einschl. der Zweigstellen 1-3) 
b) bei der Zweigstelle 5 
22 420 056 764 366,580, 
2 238 915 888 80 , 
3130 5 57 0 20060 Nark 
Zurückbezahlt wurden: 
a) bei der Hauptstelle (einschl. der Zweigstellen 1-3) 703 701 980 490 238,69 Mark 
b) bei der Zweigstelle 5 57 990 
odaß am Jahresschluß der Einlagenstand betrug: 2726 723 276 892 880,91 Mark 
Von der Fertigung eines Kontenabschlusses wurde, da der dazu nötige Aufwand in 
keinem Verhältnis zu dem Ergebnis gestanden hätte, Abstand genommen. Die gutzuschreibenden 
Zinsen wurden schätzungsweise berechnet. 
Goldmarkspareinlagen. Die fortschreitende Entwertung der Mark erzeugte das 
degreifliche Verlangen, die flüssigen Gelder wertbeständig anlegen zu können. Dem Bedarf 
in dieser Richtung suchten Länder, Provinzen, Gemeinden u. a in Gestalt von Kohlen-, 
Roggen-, Holz- und dergleichen wertbeständigen Anleihen gerecht zu werden. Tatsächlich 
vurden diese sogenannten wertbeständigen Anleihen reißend abgesetzt, in der Regel schon am 
Zeichnungstag überzeichnet. Da die flüssigen Gelder auf diese Weise nicht sämtlich unter— 
zebracht werden konnten, auch nicht jeder solche Anleihen zeichnen wollte, trat die Forderung 
iach Schaffung wertbeständiger Spargelegenheit immer mehr in den Vordergrund. Auf der 
Brundlage der Reichsdollarschätze eine solche Spargelegenheit zu schaffen, lag nahe, mußte 
iber fallen gelassen werden, weil deren Umlaufzeit nur kurz bemessen und überhaupt der sehr 
»egrenzte Bestand in der Hauptsache in festen Händen war, die Beschaffung der Deckung also 
Schwierigkeiten bereitet und letzten Endes bald zur Schließung, mindestens aber zur österen 
Finstellung der Annahme von Einlagen geführt hätte. Auf die Sachwertanleihe die wert— 
heständige Spareinrichtung aufzubauen, verbot sich von vorneherein wegen des im Laufe der 
Zeit schwankenden Preises der Sachwerte, weshalb auch diese Art der Deckung von den Staats— 
aufsichtsbehörden nicht zugelassen war. So kam man dazu, die 506 Goldanleihe der Rhein— 
Main-Donau A.-G., von der die Sparkasse infolge der engen Beziehungen der Stadt Nürnberg 
zu diesem Unternehmen einen großen Bestand übernommen hatte, als Grundlage für die 
Goldmarkspareinlagen anzunehmen. Die Einrichtung nahm bereits im April 1923 ihren 
Anfang. Damit dürfte Nürnberg die erste Sparkasse gewesen sein, welche wertbeständige 
Spargelegenheit bot. 
Anfangs entwickelte sich die Benützung nur langsam, ab August aber infolge öffentlicher 
Werbung und des fortwährenden Sinkens der Mark in rasch aufsteigender Richtung. Die 
Ein- und Auszahlungen richteten sich, solange die amtliche Einführung der 5005Goldanleihe
	        
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