Metadaten: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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neten, da sollten sich die Bürger begnügen lassen an dem 
Necht vor der Herrschaft, unter denen die Juden gesessen. 
Weicher Fürst, Graf, Ritter oder Knecht wider die Juden 
nicht helfen wollt, das sollt man für einen Raub halten, 
auch soll der Landsried gegen ihn richten als gegen Räuber 
und, Uebelthäter“ 
Fürwahr eine Justiz ganz eigner Art, und ein treffliches 
Mittel, sich Geld zu verschaffen, das natürlich, da viele dabei 
gewannen, von diesen allen mit Freuden begrüßt worden 
sein mag.— 
So war denn endlich das für König Wenzel so ver— 
hängnißvolle Ende des Jahrhunderts herangekommen. 
Am— 20. Auguͤst 1400 wurde König Wenzel auf einer 
Fürstenverfammlung zu Rense, auf der aber nur von den 
Churfürsten die vier rheinischen anwesend waren, des Reichs 
verluͤstig exklärt, und schon am andern Tage der Churfürst 
Nuprecht von der Pfalz zum neuen König erwählt. — 
Die Gründe seiner Absetzung in dem Manifeste, durch 
welches der Nation dieselbe mitgetheilt wurde, waren zum 
Theil seicht, unhaltbar und gesucht, das ist nicht zu läug— 
nen, andrerseits hatte Wenzel genug Zeichen seiner Regie— 
rungsunfähigkeit an den Tag gelegt, sich in der letztern Zeit 
fast gar nicht um die Angelegenheiten des Reiches geküm— 
mert, und so oft er auch von den Fürsten zu einer Eini— 
gung in das Reich geladen worden war, nie ist er er— 
schienen, ja er hat diese Ladungen öfters völlig unbeachtet 
gelassen. Als er endlich zu seiner Vertretung doch Gesandte 
auf die bestimmten Fürstentage schickte, war die Sache schon 
zu weit, gediehen, und dieselben wurden gar nicht mehr ge— 
hört. Freilich ist es auch seinem fähigern Nachfolger nicht 
gelungen seine Aufgabe zu lösen, namentlich so weit es 
einen der Hauptvorwürfe betraf, der bereits Karl IV. ge— 
macht worden war, auch ihm ist es nicht geglückt, das kaiser— 
liche Anfehen in Italien wieder herzustellen.
	        
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