Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für 1922/23. (1. April 1922 - 31. März 1923) (1922/23,1 (1924))

Ho 
FR A 
85 ist zu hoffen, daß es bald durch anderweitige getrennte Unter- 
oringung der Handwerkszesellenherberge gelingt, die ganze Baracke 
für die Jugendwanderer zu erhalten, Da in Sommermonaten während 
der hauptsächlichsten Reise- und Wanderzeit die städtische Jugend- 
herberge im Jugendhaus nicht ausreichte, um den großen Andrang zu 
bewältigen, wurden in zwei von der Stadtschulbehörde im Schulhaus 
vordere Kartäusergasse zur Verfügung gestellten Schulzimmern wei- 
tere Übernachtungsgelegenheiten eingerichtet, die stark in Anspruch 
genommen wurden, Jm Laufe des Jahres waren ım Lehrlings- und Jung- 
männerheim 140 Jugendliche mit 28 350 Verpflegstagen unter ebracht 
yn der Jugendherberge des Jugendhauses waren 68 {6 140 nit 19 360 
bernachtungen. Jm Schulhaus vordere Kartäusergasse waren 1215 
Jugendwandeker mit 1816 DE in der Handwerkszesellen- 
herberge 174 Personen mit 1240 Übernachtungen. 
Ju Jugendhaus betrug der Verpflegssatz / 
an L.,Aypril LOKZ am 1. März 1923 
im Saal 13 4 1300 
im 4-Bettenzimmer Se 150° 
im Z-Dettenzimmer ‘ AL 
im Einzelzimmer wich 2100 KK. 
Die Übernachtangsgebühr in der Jugendherberge, die auch für 
die Handwerksgesellenherberge gilt, stieg von 1,50 X am 1.April 
1922 auf 70 Man L. März 19238. 
12.Gefährdetenfürsorge. 
 Jnder Gefährdetenfürsorge Waren 1 Poli- 
zeipflegerin und 4 Helferinnen SE: Fürsorge wurde im Berichts- 
jahr an 1678 (1820) Pfleglingen im Alter von 1 - 70 Jahren ausge- 
übt. Der kleine Rückgang der Zahl gegenüber dem Vorjahr ist nicht 
etwa ein Zeichen sittlichen Aufstıieges in unserer Stadt, sondern 
ist vielmehr durch das allmähliche Übergehen der Jugendlichen bis 
zu 14 Jahren an das Jugendamt bedingt. Von dieser Gruppe wurden 
nur 150 betreut gegenüber 204 Ze Der 
Die Ursachen zum Eingreifen der fährdetenfürsorge waren die 
si chen. din in den letzten Jahren, nur erforderten die einzelnen 
Falle infolge der schwierigen Zeitverhältnisse viel mehr Kraft- 
und Geldaufwand als bisher. So mußten für Obdach, Kost, Kleidung 
und Reisen 152 570 M (54 SS ausgegeben werden; derartige Ver- 
günstigungen konnten aber nur 730 Pfleglingen gewährt werden. 
Wenn es sich wieder ermöglichen ließ, daß 152 Schützlinge 1n 
Dienste und 238 in die Heimat oder zu den Eltern gebracht wurden, 
so ist das zum großen Teil den verschiedenen Heimen zu verdanken, 
welche die Schütfzlinge solange behielten, bis die oft schwierıgen 
Vorarbeiten zur Unterbringung erledigt waren. Jnfolge der dauernd 
starken Besetzung der Heime mußte in den letzten Wintermonaten 
auch das. Asyl für weibliche Obdachlose häufig in Anspruch genom-, 
men werden, weshalb es sich bald als zu klein erwies und die Poli- 
zeipflegerin beim Stadtrat um Erweiterung der Räume nachsuchen 
nußte. 1 
Einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung der Ar- 
beit leistete die am e Fürsorge in 234 Fällen. Hierbei han- 
dere EL um Einzelpflege, die gegenwärtlg von besonderer Be- 
eutung ist... . 
Die Verbringung, der Schwachsinnigen und Geistesschwachen ver- 
ursachte auch im Berichtsjahr wieder viel Sorge. Leider ist die 
Aussicht, eine Arbeiterinnenkolonie für diese Ärmsten erstehen zu 
sehen, wıeder ganz entschwunden. Ja, es muß SORaT das Zufluchts- 
haus, das zu e1ner solchen ausgebaut werden So lte, demnächst ge- 
schlossen werden. 
13.Nüurnberger Kind erhilfe. 
Amerikanische Kinderspeisung, Jn April 1922 dauerte die alte 
Speiseperiode noch 7 Tage. Am 8. lei nahm die 84 Tage dauernde 
SOmmerspeisung ihren Anfang. Yom 15. Juli mit %- September ‚also
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.