»Vereinter Kraft entspringt
ein freudiges Gedeihen.«
Din Ausspruche kann sich der Gartenbau-Verein
Nürnberg anschliefsen, wenn er angesichts seines in
diesem Jahre stattfindenden Jubiläums auf seine nunmehr
50 jährige Thätigkeit zurückblickt.
Zwar ist der Gartenbau, wie in allen gröfseren Handels-
städten, auch in Nürnberg von jeher gepflegt worden. Die
alten Nürnberger Handelsherren, welche in ferne Lande ge-
zogen waren, um neue Verbindungen anzuknüpfen, hatten
dort viel Schönes gesehen. Nach ihrer Rückkehr waren sie
bestrebt, auch ihre geliebte nordische Heimat mit den Schätzen
des Südens zu schmücken, und einer schien hier mit dem
andern um die Krone des Preises zu wetteifern. Ein beredtes
Bild von diesem Wettstreite liefern uns die von Volkamer
herausgegebenen Hesperiden Nürnbergs, in denen wir zahl-
reiche Abbildungen älterer Gärten finden, von denen die
bedeutendsten, wie der Rackonitz’sche, Scherlein’sche,
Merkel’sche und Beck’sche Garten uns noch jetzt dem
Namen nach bekannt sind. Allen voran ist aber der
Volkamer’sche Garten selbst zu nennen, in dem sogar
1726 eine Agave americana, deren Blütenschaft noch heute
im städtischen Archiv aufbewahrt wird, zur Blüte gelangte.
Alle diese Gärten waren natürlich, dem Geiste der damaligen
Zeit entsprechend, im französischen Stile gehalten.
Mit dem Niedergange des Handels, Ende des 18. Jahr-
hunderts, brachen auch trübe Zeiten über den Gartenbau
herein; die leider nur zu vergänglichen Kinder Floras konnten
dieselben nicht so überdauern, als Kunstwerke aus Stein und