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Schülerabende fanden am 31. Januar, 28. Februar, 29. März, 8. und 29. Mai, 15. Juni,
13. Juli, 26. Oktober, 16. November und 20. Dezember 1916 teils im Saale der Schule,
teils im Saale des Künstlerhauses statt.
Der Kostenaufwand für die Musikschule betrug 45 508 (39 567) A. Ein besonderer
Jahresbericht gibt über den Schulbetrieb weiteren Aufschluß.
Näh—- und Flickkurse für Frauen. Im Schuljahre 1916, 17 fanden wieder in ver—
schiedenen Schulhäusern 6 solche Kurse statt, die von Mitte September bis zum Schlusse des
Berichtsjahres gut besucht waren. Die 170 Teilnehmerinnen zu Beginn haätten sich um
Ostern 1917 auf 140 und am Schuljahresschluß auf 98 vermindert. Das Ausbleiben hatte
meistens seinen Grund im Mangel an Stoffen und in der Nachtschicht der Frauen. In
sämtlichen Kursen wurde sehr fleißig geschafft. Hunderte von Flickarbeiten wurden ausgeführt,
Anderungen aller Art vorgenommen, aus alten Sachen Kinderkleider, Blusen und Knaben—
anzüge hergestellt. Aus alten groben Leinenhemden entstanden Blusen, die, mit leichter Stickerei
verziert, sehr hübsch wirkten. Aus grauen Säcken wurden feste Anzüge für Knaben, aus
alten Mänteln Jacken, aus alten Röcken Kinderkleidchen und dergl. hergerichtet. Kein abge—
tragenes Wäsche- oder Kleidungsstück blieb unbenutzt. Vergl. Verw.Ber. 1915 S. 328.
Schulen
4. Schulgesundheitspflege.
Schulärzte. Der vom Stadtschularzt Dr. Bandel für das Schuljahr 1915,16
verfaßte und im Druck erschienene Sonderbe icht gibt über die Tätigkeit der Schulärzte
näheren Aufschluß. Auszugsweise sei daraus folgendes mitgeteilt.
Die 15 Schularztstellen mußten im Berichtsjahre von 11 Schulärzten versehen werden.
Eine Stelle war unbesetzt, 3 Schulärzte, darunter der Stadtschularzt, standen im Felde.
Etwas abweichend von den früheren Berichten, werden von jetzt an alle statistischen
Ergebnisse, die zu besonderen Bemerkungen keinen Anlaß geben, zur Vermeidung von Wieder—
holungen und zur besseren Übersicht nebst den Vergleichszahlen des Voriahres und den
Prozentberechnungen im Tabellenanhang niedergelegt.
Der Umfang der schulärztlichen Tätigkeit ist gegen die Vorjahre abermals gewachsen.
Sie erstreckte sich auf 1169 (1146) Klassen und 34 (32) Kinderbewahranstalten mit insgesamt
58353 (53 846) Kindern. Im Durchschnitt trafen auf einen Schularzt 1060 (104) Klassen und
5304,8 (4895) Kinder.
Weil nun das Berichtsjahr ungefähr mit dem zweiten Kriegsjahre zusammenfällt, in
welchem bekanntlich die veränderte Ernährungsweise des deutschen Volkes stärker fühlbar
geworden ist, muß es von besonderem Interesse sein, die schulärztlichen Ergebnisse der Unter—
suchungen an den Schulkindern mit den Vorjahren zu vergleichen. Es handelt sich um die
wichtige Frage, ob die eingeschränkte Lebenshaltung der städtischen Bevölkerung eine Rück—
wirkung auf die körperliche Entwicklung der Schuljugend geäußert hat. Es sind daher im
folgenden die Benotungen der allgemeinen Körperbeschaffenheit, die Maße der Körperlänge
und des Brustumfanges vom Schuljahre 1912,13 bis zum Berichtsschuljahre nach Prozenten
berechnet, getrennt nach Knaben und Mädchen, zusammengestellt. Die Übersicht umfaßt die
Volksschulen und die Vorschulen der höheren Mädchenschulen und zwar diejenigen Klassen,
in welchen Reihenuntersuchungen eingeführt sind. Das sind die Schuljahrgänge J, IV, ferner
bei den Mädchen VIl und bei den Knaben VIIl. Im Schuljahre 1912/13 fand eine solche
Reihenuntersuchung bei den Knaben nicht in der VIII., sondern in der VII. Klasse statt, weshalb
dieses Schuljahr bei den Knaben der letzten Klassen im folgenden außer Betracht gelassen ist.
In den Volksschulen und Vorschulen der höheren Mädchenschulen wurde die all—
gemeine Körperbeschaffenheit benotet und die Körperlänge und der Brustumfang gemessen.