Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

Polizeiverwaltung 
Durch die Spähmannschaft wurden im Berichtsjahre 179 821 (154 246) Amtshand- 
lungen vorgenommen. Es handelte sich in 69000 (49 785) Fällen um Vernehmungen, in 
19 111 (16592) um Aufenthaltsermittlungen, in 5529 6(5220) um Durchsuchungen und Be— 
schlagnahmungen, in 1898 (2312) um Vorführungen und in 84283 (80337) Fällen um 
sonstige Erhebungen. Von diesen Amtshandlungen wurden 140416 (119772) veranlaßt durch 
Polizeibeamte, 18538 (16 152) durch die Staatsanwaltschaft, 18431 (14544) durch die 
Amtsanwaltschaft und 2486 (3778) durch die Amts- und Untersuchungsrichter. Unter Hin— 
zurechnung von 586 (403) Anzeigen, 1133 (5907) Erledigungen von Umlaufschreiben und 
6002 (7472) Besuchen in Herbergen war die Spähmannschaft in 187 542 (168 028) Fällen 
zätig. Von 427 schweren Diebstählen wurden die Täter in 363 Fällen — 85,010/0 (von 285 
in 238 Fällen S 83,510940) ermittelt. Von der Kriminalpolizei wurden nachfolgende Straf—⸗ 
taten behandelt und die Anzeigen nach Abschluß an die zuständigen Behörden weitergegeben. 
1915 1914 1915 1914 
12 4 Nötigung .. 55 92 
125 207 Bedrohung. . . 137 266 
15 10 Diebstahl v. unbekannten Tätern 27382 2629 
216 410 F „bekannten Tätern. 1865 1618 
— Unterschlagung und Untreue. 620 700 
Raub. . 10 13 
Erpressung. .. 8 14 
Hehlerei.. . . .. 326 216 
Betrug. .. .. 750 1253 
Urkundenfälschung....87 149 
Strafbarer Eigennuz. .. 6 3 
Verletzung des Briefgeheimnisses 6 13 
Wucher... .. — 2 
Sachbeschädigung..173 271 
Brandstiftung.... . .. 3 7 
Eisenbahntransportgefährdung. 324 318 
Bestechung .. .. 1 5 
Amtsverbrechen und Vergehen 2 24 
Sonstige Anzeigen (einschl. 
Fischerei, Forst- und Jagd— 
frevel).. 1654 1922 
Majestätsbeleidigung 
Widerstand. .. 
Gefangenenbefreiung. 
Hausfriedensbruch 
Zandfriedensbruch 
Amtsanmaßung. 
Siegelverletzung. 
Pfandbruch.. 7 
Münzverbrechen und -Vergehen 53 81 
Meineid. 22 77 
Falsche Anschuldigung. .. 5 8 
Religionsvergehen.. .. —1 5 
Sittlichkeitsverbrechen und -Ver— 
gehen. .. 277 481 
Kuppelii.. 77 107 
Berufsbeleidigung... 225 — 
Mord und Mordversuch.. 15 
Kindstötung... 5 
Abtreibung der Leibesfrucht . 32 
Körperverletzung... 1411128 
Entführung jugendl. Personen. 5 
Freiheitsberaubung. .. ßñ 
Zusammen im Jahre 1915: 10989, 1914: 12975. 
Außerdem wurden 7201 (8230) Kriminalsachen, die von auswärtigen Behörden hier— 
her gelangten, behandelt. 
3. Innere Sicherheitspolizei. 
Ausgewiesen wurden 171 (298) männliche und 134 (105) weibliche Personen. In 
10 (25) Fällen ist der Vollzug der Ausweisungen auf Wohlverhaltensdauer ausgesetzt worden. 
Nach ihrer Heimat sind 233 (287) ausgewiesene Personen abgeschoben worden. In ein 
Arbeitshaus wurden eingeschafft 36 (36) männliche, 7 (13) weibliche und unter Polizeiaufsicht 
gestellt 6(6) Personen. Unterkommensaufträge wurden erteilt an 465 (922) männliche und 
222 (133) weibliche Personen. 
Die Minderung der Ausweisung männlicher Personen und der an solche erteilten 
Unterkommensaufträge ist auf die durch den Krieg herbeigeführte Abnahme der Streuner 
zurückzuführen. Die Mehrung der Ausweisung weiblicher Personen und der an solche er— 
teilten Unterkommensaufträge zeigt, daß die Zahl der ein ungebundenes Leben führenden Frauens— 
versonen gegen die Friedenszeit größer geworden ist. Die von der Sittenpolizei an Frauens— 
versonen erteilten Unterkommensaufträge sind in den hier angegebenen Zahlen nicht enthalten.
	        
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