Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

Schulen 315 
Hiervon waren 687 (665) protestantisch, 88 (70) katholisch, 287 (258) israelitisch und 
8 (G) sonstigen Bekenntnisses. 
Die Klasse zählte durchschnittlich 30,6 (29,4) Schülerinnen. 
Schulgeldbefreiung hatten: ganz 45 (34), zu drei Vierteln 2 (2), zu zwei Dritteln 2 
(4), zur Hälfte 66 (58), zu einem Drittel 10 (7) und zu einem Viertel 11 (15); zusammen 
136 (120) Schülerinnen mit 7132 (6000) M Nachlaß. 
Der Stand des Lehrpersonals am Jahresschlusse 1915 war 78 (76), nämlich 49 (48) 
im Hauptamt und zwar 2 (2) Direktoren, 13 (15) akademisch gebildete Lehrer und 1 (1) 
Lehrerin, 13 (10) seminaristisch gebildete Lehrer, einschließlich 1 (1) Lehrer, der nur Gesangs— 
unterricht erteilt, und 5 (3) Lehrerinnen, 6 (6) Arbeitslehrerinnen, 5 (5) Sprachlehrerinnen, 
2 (B8) Turnlehrerinnen und 2 (B) Zeichenlehrerinnen; dazu 29 (28) Lehrkräfte im Nebenamt. 
Näheres siehe im tabellarischen Anhang zum Abschnitt „Schulen“. 
Durch den früheren Inspektor der städtischen höheren Mädchenschule Findelgasse— 
Frauentorgraben Rektor Dr. Ulrich waren Privatrealgymnasialkurse für Mädchen gegründet 
und von dem nunmehrigen Direktor Dr. Uhlemayr weitergeführt worden (siehe Ver— 
waltungsberichtz 1909 S. 437 ff.). Diese gingen infolge der im Schuljahre 1911/12 erfolgten 
Einführung einer 6 klassigen städtischen Realgymnasialabteilung nach der Schulordnung für 
die höheren Mädchenschulen in Bayern vom 8. April 1911 einer allmählichen Auflösung ent— 
gegen und hörten, nachdem die letzten Schülerinnen nach Ablauf des Schuljahres 1914/15 
ihre Reifeprüfung abgelegt hatten, auf zu bestehen. 
Über die Einführung der ungeteilten Unterrichtszeit sowie der Spielnachmittage an 
den höheren Mädchenschulen ist Näheres im Verwaltungsbericht 1910 S. 357 f. nachzusehen. 
Auch im Sommerhalbjahr 1915 wurde die ungeteilte Unterrichtszeit in allen Klassen der 
höheren Mädchenschulen mit Genehmigung der Aufsichtsbehörden durchgeführt. 
Die Spielnachmittage fanden im Sommer auf der Wöhrder Wiese Montags und 
Donnerstags bezw. Dienstags und Freitags je von 3—5 Uhr statt. Im Winter wurden 
Mittwochs von 2254 Uhr die Spielplätze am Laufer Torgraben und am Spittlertorgraben 
benutzt oder es wurden Ausflüge und dergl. unternommen. Svielleiterinnen waren die 
2 Turnlehrerinnen der Anstalten. 
Der Kostenaufwand für die höheren Mädchenschulen betrug im Berichtsijahre 174 245 
(176 925) M 
Das Schulhaus in der Labenwolfstraße diente auch 1915 als Reservelazarett und 
Heilanstalt fir Gemüts- und Nervenkranke. Der Unterricht fand, wie im Vorjahre, vor— 
wiegend im Gebäude der städtischen Handelsschule für Mädchen Nunnenbeckstraße 40 statt. 
Die Turnstunden wurden teils im Turnsaal der Kleinkinderbewahranstalt Vordere Karthäuser— 
gasse 20, teils in den Turnsälen des Kgl. Realgymnasiums in der Landauergasse gehalten. 
Kochunterricht wurde in der Schulküche des Schulhauses am Bielingplazz erteilt. Chemie— 
übungen für die Frauenschule konnten dank dem Entgegenkommen des Oberstudienrats Dr. 
Ackermann und des Professors Dr. Küspert vom 4. März 1915 an in der Kgl. Ober— 
realschule vorgenommen werden. Außerdem war der Schule noch ein Lehrzimmer im Schul— 
hause am Marxfeld 18 eingeräumt. 1 Stunde Stenographieunterricht wurde im Schulhause 
Findelgasse gegeben. So verteilte sich der Unterricht auf 7 verschiedene Gebäude. Um dem 
Unterrichtsprogramm besser gerecht zu werden, als es im vorigen Schuljahre möglich gewesen, 
wurde Dienstag und Donnerstag nachmittags auch für 3 Unterklassen eine vierte Lehrstunde 
von 5—6 Uhr angefügt, so daß im ganzen in der Woche 16 Stunden mehr als im Schul— 
jahr 1914/15 gegeben werden konnten.
	        
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