Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

Denkwürdige Vorfälle 
P. F. Messerschmitt: Gemälde, Zeichnungen und Silhouetten, weiter eine solche des 
Vereins für Originalradierung München, Radierungen von Akademieprofessor Peter Halhm, 
eine Auswahl moderner holländischer Graphik, dann Bilder von Max Eduard Giese, 
Paul Nauen und Hermann Dischler, sowie Werke der Malerei und Bildnerei der 
Dresdner Künstlergruppe 1918. 
I1I. Juli. Errichtung des Eisernen Kreuzes in Nürnberg. 
Zur Erinnerung an die ernste und gewaltige Zeit, in der das deutsche Volk mit 
einer Welt von Feinden um Leben und Zukunft kämpft, und zum Besten der Hinterbliebenen 
gefallener Krieger und des Roten Kreuzes faßte das Ortssammelkomitee des Roten Kreuzes 
Ende Mai 1915 den Beschluß zur Nagelung eines „Eisernen Kreuzes.“ 
Dieses Kreuz wurde von Frau Lilly Hopf, die sich auch sonst durch ihr Wirken im 
Dienste der Wohltätigkeit und des allgemeinen Wohls hervorgetan hat, gestiftet und nach 
dem Entwurf des städtischen Baumeisters Fritz Drescher ausgeführt. Die große Zahl der 
eisernen Nägel spendete die Drahtstiftenfabrik Klett 6 Co.; das nach dem Entwurfe des 
Kgl. Professors Karl Selzer künstlerisch ausgestattete Buch, in welches jeder Spender 
seinen Namen eintrug, war von Kommerzienrat Georg Leykauf geschenkt worden. Zum 
Ort der Aufstellung war die Terrasse der ehemaligen Hauptwache bestimmt. 
Die erste Nagelung wurde am Sonntag den 11. Juli 1915 vormittags 11 Uhr 
unter Teilnahme der Spitzen der Behörden und einer unabsehbaren Volksmenge feierlich 
begangen. Über dem Kreuz wölbte sich ein mit reichem Blumengewinde geschmückter Holz— 
baldachin. Eingeleitet wurde die Feier durch den vom Philharmonischen Orchester vorge— 
tragenen Choral „Lobe den Herrn“, dem der Nürnberger Männergesangverein das Lied 
von Zöllner „Deutschlands Trost“ folgen ließ. Sodann wies Oberbürgermeister Dr. Geßler 
in einer Ansprache auf die Bedeutung des „Eisernen Kreuzes“ und auf unsere eiserne Zeit hin. 
Nach der Absingung des altniederländischen Chorals „Wir treten zum Beten“* begann die 
Nagelung. 
Bis zum 9. August stand das „Eiserne Kreuz“ vor der Hauptwache, vom 10. August 
bis zum 28. Oktober war es auf dem Platz südlich der Mauthalle und vom 2. November 
1915 bis zum 27. Januar 1916 geschah die Nagelung in dem in uneigennütziger Weise zur 
Verfügung gestellten Laden des Juweliers Oskar Deßart, Josephsplatz 4. Am 27. Januar 
1916, an Kaisers Geburtstag, wurde das Kreuz in seinem schmucken eisernen Kleid durch 
den Festausschuß mit einer Ansprache des stellvertretenden Vorsitzenden Karl Zippelius 
der Stadt übergeben und namens derselben von Oberbürgermeister Dr. Geßler übernommen. 
Mit der Einschlagung des letzten Nagels durch den Oberbürgermeister schloß die Feier. 
Aufgestellt wurde dann das „Eiserne Kreuz“ in der Vorhalle des Rathauses. 
Bemerkt sei noch, daß es 40867 Nägel enthält und die Gesamteinahme 30856 M 
betrug; diese wurde zu gleichen Teilen dem Fonds zugunsten der Hinterbliebenen gefallener 
Krieger uud dem Roten Kreuz zugewiesen. 
Mitte Juli. Beginn der Vorarbeiten zum Neubau des Verkehrsmuseums am 
Frauentorgraben. 
Die Ausführung der Erd-, Maurer- und Steinhauerarbeiten wurde vom Kgl. bayer. 
Staatsministerium für Verkehrsangelegenheiten der Baufirma Heilmann 6 Littmann 
in München übertragen. 
17. Juli. Glockengeläute und Beflaggung der Häuser zu Ehren der glänzenden 
Erfolge unserer Truppen auf dem östlichen und südöstlichen Kriegsschauplatze. 
24. Juli. Glockengeläute und Flaggenschmuck anläßlich der Erstürmung der Narew— 
festungen Rozan und Pultusk.
	        
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