Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

Bauwesen 
Vorkehrungen gegen Hochwassergefahr. An Vergütungen für die Beobachtung 
der Pegelstände in Hersbruck, Lauf und an der Rednitz bei Neumühle wurden 61 M, anu 
Kosten für Anschaffung und Unterhaltung von Kähnen und sonstigen Geräten 977 M, an 
durch Hochwasservorkehrungen veranlaßten Kosten 1878 A ausgegeben. 
Auf der Pegnitz fanden wiederholt Ubungen der Feuerwehrmannschaft zur Ausbildung 
im Wasserwehrdienst statt. 
Die nach Nürnberg meldenden Regen- und Pegelstationen des Pegnitzgebietes wurden 
besucht und im Vollzug ihres Meldedienstes geprüft. 
Schädliche Hochwasser sind in der Berichtszeit nicht vorgekommen. Der höchste 
Pegelstand am Museumspegel trat am 8. Januar 1915 vormittags 9 Uhr mit 135 em ein. 
Es war der höchste Pegelstand seit dem Hochwasser 1909 (Hersbruck Höchststand 146 cm, 
Lauf Höchststand 107 cm). 
Die Vorarbeiten für die Regulierung der Pegnitz im Stadtbezirk Nürnberg und 
den Hochwassertunnel wurden durch das Kgl. Neubauamt fortgesetzt. Die Bauarbeiten wurden 
weiter geführt, und zwar wurde die Regulierung der Pegnitz oberhalb der Schnieglinger 
Ringbahnbrücke, sowie der rechtsseitige Damm des offenen Hochwasserkanals von der 
Eisenbahnbrücke in Schniegling bis zur Johannisbrücke in Angriff genommen und fertiggestellt. 
Als Zuschußleistung der Stadtgemeinde wurden in der Berichtszeit 300 000 M an 
den Kreis Mittelfranken ausgezahlt. 
Sonstige Tiefbauten. Unterhalt der Dutzendteichweiher. Die Arbeiten 
des Berichtsjahres erstreckten sich auf die Reinigung der Sandfänge in den Zuläufen sowie 
der Waldgräben südlich der Weiher, ferner auf Instandhaltung der Ufer, der Wasserver— 
teilungseinrichtungen und auf den Unterbhalt der Dämme; hierfür wurden 691427 (5 191) 
verausgabt. 
Sicherung der Ufermauern im Flutkanal der ehemaligen Kammgarn— 
spinnerei in Wöhrd. Die Ufermauern beiderseits des Flutkanals waren in Länge von 
etwa 20 m durch Auswaschung der Flußsohle unterspült worden und hatten dadurch ihre 
Standfähigkeit verloren. Die linksseitige Ufermauer war auf eine Länge von 12,5 m nach 
abwärts und gegen den Fluß zu ausgewichen und wird durch eine an ihrer Rückseite entlang— 
führende Eisenspundwand ersetzt werden. 
Die rechtsseitige Mauer, welche auf eine Länge von 8 m die Außenmauer eines 
Kohlenschuppens trägt, wurde durch eine au ihrer Vorderseite entlang geführte, bis auf 
Fundamentoberkante eingetriebene 22 m lange Eisenspundwand sowie durch Ausbetonierung 
des zwischen Mauerfundament und Spundwand entstandenen Zwischenraumes gesichert. 
Ein Stück dieser Mauer von 7,65m Länge, das besonders starken Überhang zeigte, 
mußte neu aufgeführt werden. Die Arbeiten wurden in Eigenbetrieb unter teilweiser Ver— 
wendung von Kriegsgefangenen (Franzosen) in Angriff genommen, konnten aber wegen länger 
anhaltenden hohen Wasserstandes im Berichtsjahre nicht mehr beendet werden. 
Verrohrung des Schillingsgrabens beim Bahnhof Doos. (Siehe Ver— 
waltungsbericht 1913/14 S. 193). Die Arbeiten wurden am 13. April 1915 fertiggestellt. 
Der Gesamtkostenaufwand belief sich auf 12545,12 4M. 
Messen. Das Aufstellen und Abbrechen der Verkaufsbuden für die Oster- und 
Herbstmesse und für den Christmarkt sowie der Unterhalt dieser Buden gingen mit Beginn 
des Berichtsjahres von der Branddirektion an die Brücken— und Wasserbauabteilung über. 
Die Ausgaben betrugen für Aufstellen und Abbrechen 4370,63 (3 263) M. für den Unterhalt 
2450,32 (1714) x
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.