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bücher wandernder Architekten und anderer Künstler geworden und
auch dem Blicke des Laien werden diese Portale nicht entgehen, an
denen der gothische Styl bis zu den feinsten Verzweigungen verfolgt
werden kann. In dem Felde unter dem vielkehligen Spitzbogen sind
drei Wappen, die in dieser Zusammenstellung in Nürnberg öfter ge-
sehen werden: oben der Schild mit dem kaiserlichen Doppeladler, da-
runter links und rechts vom Beschauer der Jungfernadler, das heute
noch giltige Stadtwappen, und das getheilte Wappenschild mit dem
halben einfachen nach der Linken blickenden Adler in der einen, und
drei rothen und drei weissen Querbalken (die Farben der Stadt) in
der andern Hälfte des Schildes. Um diese drei Wappenschilde be-
findet sich in mannichfachen Verschlingungen ein Band mit Angabe
der Zeit der Entstehung des Gebäudes, wie sie oben angeführt ist.
Unter den beiden Wappenschildern mit dem Jungfernadler und dem
getheilten Adler ist ein Hund in lauernder Stellung als Symbol der
Treue und Wachsamkeit angebracht.
Der Brunnen am Nassauer Haus, das schon im ersten Bande
dieses Gedenkbuches Taf. 6 näherer Beschreibung gewürdigt worden,
ist auch dort in die Beschreibung aufgenommen, weshalb darauf zu-
rückgewiesen wird. C. Heideloff hat die Zeichnung dazu geliefert,
und dass dieser Künstler mit Geist und Geschick in das Wesen des
mittelalterlichen Baustyls einzudringen vermag, diess beweist, wie alle
seine Compositionen auf diesem Felde es darthun, auch dieser Brun-
nen, der im Jahre 1826 entstanden ist. Heideloff gieng von der jedoch
schwerlich zu beweisenden Thatsache aus, Graf Adolph von Nassau
habe den einen Thurm der Lorenzkirche aufführen lassen und stellte
desshalb die Statue des auch in der Reihe der Kaiser wirkenden Rit-
ters mit Schwert und Reichsapfel in Rüstung und faltig herabfallen-
den Mantel, mit der Krone auf dem Haupt, in einer Art Blende, über
welcher ein Spitzbogen mit einem Knauf und zwei Stäben eine ge-
lungene Dekoration bilden. Der Graf richtet den Blick nach einem