Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

Kunst und Wissenschaft 
WF — 
J 
3. Stadtarchiv und Stadtbibliothek. 
a) Archiv. 
Archivalienzugünge. Übergeben wurden dem städtischen Archiv: vom Stadtmagistrat 
die Freundschaftsadresse der Stadt Maidenhead in England an den Oberbürgermeister Geheim— 
rat Dr. Georg Ritter v. Schuh, den Bürgermeister Otto Bräutigam und die Bürger der alten 
Stadt Nürnberg vom 27. Februar 1912, die am 28. Mai durch eine Abordnung überreicht wurde 
und in englischer und deutscher Sprache verfaßt ist, ferner von den Vereinigten Veteranen— 
vereinen Nürnberg ein Diplom des Souvenir Français, Association nationale pour l'edification et 
l'entretien des tombes des militaires et marins Français morts pour la patrie, vom 12. November 
1909 für die von den Veteranen zu Nürnberg dem Souvenir Francais geleisteten Dienste. 
Ferner erhielt das städtische Archiv vom Stadtmagistrat zur Aufbewahrung einige z. T. wert— 
volle Pläne und Grundrisse zugewiesen, so einen Plan des Scheuerlsgartens vom Jahre 1632 
und des Dutzendteichs vom Jahre 1658 und mehrere Stempel und Medaillen, von denen 
der Prägestempel zur Medaille auf den Prinzregenten Luitpold zu dessen 90 jährigem Ge— 
burtstag zu erwähnen ist. 
Durch Kauf und Schenkung kamen 36 Urkunden von 1464-1884 an das stöädtische 
Archiv, meist Kauf- und Hausbriefe, von denen 4 über das Haus des Hans Pleidenwurff, 
bezw. des Malers Michel Wolgemut von 1464-1499, 3 über ein den Seelhäusern von 
St. Sebald und den Ebnern benachbartes Haus in der Stöpfel- (jetzt Stöpsel-) Gasse 
(1515— 1692), 1 über das Haus zur „Roten Tür unter den Hutern“* hervorzuheben sein 
dürften, ferner ein Lehrbrief aus dem Jahre 1774, ein Meisterwerk der Schönschreibkunst; 
außerdem noch die nur in zwei Exemplaren vorhandene gedruckte Feuerordnung vom Jahre 
1487 und ein sog. Glücksnagel aus Holz (ein Haussegen) aus dem 18. Jahrhundert. 
Ordnungs- und Repertorisierungsarbeiten. Zu Band 43 und 44 der Gerichts— 
bücher, Abteilung libri literarum, die die Zeit von 1530 und 1531 umfassen, wurden Personen-, 
Orts- und Sachregister angelegt. Es wurden an die 6000 Namen auf Zetteln verzeichnet 
und an die betreffenden Stellen des Zettelkataloges eingeschaltet. 
Die Auflösung und Verzeichnung der bisher in Kasten aufbewahrten Urkunden und 
Akten der Sondersiechenstiftung St. Jobst aus den Jahren 1346—-1807 wurde fortgesetzt 
und beendigt. Das Verzeichnis umfaßt jetzt 8620 Nummern. 
Ebenso wurden die in Kasten lagernden Urkunden und Akten des Siechkobels 
St. Peter und Paul — 567 Stück — aufgelöst und aufgestellt. Die darunter befindlichen 
Akten des Marthaspitals, des Siechkobels St. Johannis, der Mendelschen und Landauer— 
schen Zwölfbrüderstiftungen, des Spitalamts, des Landalmosenamts und der Münzerschen 
Stiftung wurden ausgeschieden und den Beständen, wozu sie gehören, eingereiht. 
Zu den Akten der Marktdeputation von 1626— 1800 und des Ochsen- und Unschlitt— 
amts von 1635— 1806 wurden Zettelkataloge angelegt. 
Verzeichnet wurden zum Teil die Akten der Polizeideputation und des Polizei— 
departements aus den Jahren 1749-1802. 
Die vom Stadtmagistrat dem städtischen Archiv zugewiesenen und die sonst durch 
Schenkung, Kauf und Hinterlegung erworbenen Urkunden, Akten, Amtsbücher, Pläne, Münzen, 
Medaillen, Stempel ꝛc. aus der Zeit von 1461 bis 1912 — im ganzen 83 Stück — wurden 
verzeichnet und den betreffenden Beständen einverleibt. 
Bildstöcke gingen dem Archiv 250 zu, die im Bildstockkatalog vorgetragen wurden, 
der nunmehr 1522 Nummern aufweist.
	        
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