Metadaten: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Gewerbe- und Straßenpolizei 
6 Arbeiter des Zimmermeisters Johann Stieg erreichten durch Streik vom 12. März 
bis 19. April die Erhöhung der bisherigen Stundenlöhne von 53 bis 64 Mà um1 ⸗ von⸗ 
1. Juli 1912 an. 
Durch Streik am 18. und 19. März erreichten 27 Arbeiter der G.m.b. H 
Schneider 6. Kopp, Fabrikation elektrotechnischer und maschinentechnischer Bedarfsartikel, 
die Wiedereinstellung zweier Mitarbeiter, die wegen nicht zufriedenstellender Arbeitsleistung 
und wegen Mangel an Arbeit entlassen worden waren. 
Bei dem Fensterfabrikanten Johann Vitzthum trat am 22. März ein Arbeiter in 
den Ausstand, weil der Arbeitgeber sich weigerte den neuen Tarifvertrag anzuerkennen. Der Aus— 
stand wurde am 19. April durch Entlassung des streikenden Gehilfen beendet. 
Um die Wiedereinstellung dreier wegen unbotmäßigen Benehmens entlassener Tag- 
löhner zu erreichen, traten bei dem Maurermeister Heinrich Berger am 7. Mai vormittags 
23 Arbeiter in den Ausstand. Als der Arbeitgeber einen der entlassenen Taglöhner wieder 
einstellte, nahmen die Ausständigen am 8. Mai vormittags die Arbeit wieder auf. 
Wegen Kürzung der Barlöhne von wöchentlich 10 bis 12 auf 5 bis 6 legten 
4 Lagerarbeiter der Obst- und Gemüsehandlung Streng 6 Brandstätter am 7. Mai die 
Arbeit nieder. Die Ausständigen hatten neben dem Barlohn freie Kost und Wohnung. Da 
der Arbeitgeber höhere Löhne nicht mehr bewilligte, gaben die Streikenden den Ausstand als 
aussichtslos auf und nahmen am 8. Mai vormittags die Arbeit wieder auf. 
Um die Wiedereinstellung dreier wegen Arbeitsmangel entlassener Arbeiter zu er— 
reichen, streikten bei der Aktiengesellschaft für Hoch- und Tiefbau Frankfurt a. M., 
Zweigniederlassung Nürnberg, am 23. und 24. Mai 18 Zimmerleute. Nachdem 2 der Ent⸗ 
lassenen wieder eingestellt worden waren, nahmen die Ausständigen die Arbeit wieder auf. 
Am 283. Mai traten bei dem Bäckermeister Johann Voigt 3 Gehilfen in den Aus— 
stand. Sie verlangten an Stelle der freien Beköstigung beim Meister Erhöhung des Wochen⸗ 
lohnes um 8 A. Der Ausstand wurde durch Entlassung der Streikenden am 28. Mai beendet. 
Anm 29. Mai traten bei dem Bäckermeister Josef Weigel 2 Gehilfen in den Aus— 
stand. Sie forderten an Stelle der freien Beköstigung beim Meister Erhöhung der bis— 
herigen Barlöhne von wöchentlich 15 und 8 auf je 26 M. Durch Entlassung der 
Streikenden wurde der Ausstand am 31. Mai beendet. 
Um die Wiedereinstellung eines Hilfsarbeiters, der Verbandsdelegierter war und der 
mit 32 anderen Hilfsarbeitern wegen Mangel an Arbeit entlassen worden war, zu erzwingen, 
traten bei dem Maurermeister Michael Held am 10. Juni 40 Arbeiter in den Ausstand. 
Der Streik verlief ergebnislos. Die Ausständigen nahmen am 26. Juni die Arbeit bedingungslos 
wieder auf. 
Durch Streik vom 14. bis 20. Juni erreichten 21 Arbeiter der Firma Gebrüder 
Sauer, Kinderschußwaffenfabrik, die Wiedereinstellung eines wegen Unbrauchbarkeit ent— 
lassenen Arbeiters. 
Bei dem Stukkaturermeister Martin Seuffert traten am 15. Juni 3 Steinholzleger 
und 2 Hilfsarbeiter in den Ausstand. Sie forderten dem Abschluß eines Tarifvertrags, 
Verkürzung der Arbeitszeit an, den Samstagen um I Stunden, Arbeitsschluß an den Vor— 
abenden von Festtagen um 2 Uhr nachmittags und Gewährung einer Fahrgeldzulage bei 
Arbeitern an entferntliegenden Arbeitsstätten. Die Forderungen wurden nicht bewilligt. Der 
Streik endete am 12. August mit Entlassung der Ausständigen. 
Durch Streik vom 24. bis 28. Juni erreichten 5 Arbeiter der Firma Beyerlein 
Scheiderer, Kunststeinwerk, die Wiedereinstellung dreier wegen Arbeitsmangel entlassener 
Mitarbeiter.
	        
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