Objekt: In Memoriam Adolf Bartning

in die Arena der Kämpfer für und wider K. H. hereintrat, 
der Hamburger Rechtsanwalt Adolf Bartning ,‚, dessen 
Gedenken dieses Büchlein gilt. Mit seinem vierstündigen, 
in freier Rede vor der Hamburger Forensisch-Psycho- 
logischen Gesellschaft gehaltenen, 1928 bei Brügel & Sohn 
in Ansbach im Druck erschienenen und der vorliegenden 
Broschüre nochmals beigegebenen Vortrage über K. H. 
erregte er weithin Aufsehen. In seiner Objektivität, um- 
fassenden Sachkenntnis und formalen Vollendung ist 
dieser Vortrag ein Meisterstück. Seine Lektüre brachte 
mich in Beziehungen zu Bartning, die zuerst auf schrift- 
lichem, dann aber auf mündlichem Wege allmählich enger 
geknüpft wurden, wenn er, ein glänzender und vVviel- 
begehrter Verteidiger in Strafsachen, zu Plaidoyers vor 
dem Reichsgericht in Leipzig weilte. Aber nicht nur 
einen Juristen von scharfem Urteil lernte ich in ihm 
kennen, sondern auch einen Mann von universaler lite- 
rarischer Bildung. Las er doch Plato und Homer in der 
Ursprache, über welch’ letzteren er u. a. 1913 in der Zeit- 
schrift „Der Vortrupp‘‘ Aufsätze veröffentlicht hat, die, 
was Feinheit der Empfindung und Belesenheit anlangt, 
als von einem Laien geschrieben ihresgleichen suchen. 
Ein Buch von ihm über den Dichter Gottfried Keller ist 
im Erscheinen begriffen. 
So war es denn auch sein hoher Idealismus, sein auf- 
rechter Sinn für Wahrheit und Recht gewesen, der ihn, 
den schon 50 jährigen, zur Beschäftigung mit der K.-H.- 
Frage geführt hatte. Einmal ihr näher getreten, widmete 
er sich mit Feucreifer ihrer Aufhellung. Wiederholt hielt 
er sich zu diesem Zwecke in Ansbach auf. Die gründlichen 
Untersuchungen, die er an den dort befindlichen H.- 
Reliquien anstellte — u. a. legte er die blutbefleckte 
Kleidung K. H.s an —, führte zu überraschenden Resul- 
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