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hochfliegendsten Pläne reiften, aber ebenso natürlich, daß bei anderen
Fürften Eifersucht und Mißtrauen entstanden, besonders bei Herzog
Ludwig von Bayern, in dessen Gebiet das Landgericht des Mark—
grafen bereits verschiedene Eingriffe gemacht hatte. Da die darüber
beim Kaiser erhobenen Beschwerden ohne Erfolg blieben, entschloß
sich Herzog Ludwig zur Selbsthilfe.
Als willkommener Bundesgenosse bot sich dem Herzog Ludwig
sein unternehmungslustiger Vetter, Kurfürst Friedrich der Siegreiche
von der Pfalz. Das gemeinsame Hausinteresse und persönliche
Freundschaft knüpften zwischen den beiden Wittelsbachern einen Bund
fürs Leben. Wie auf der einen Seite um Albrecht Achilles, so
scharten sich auf der anderen um die beiden Wittelsbacher verschiedene
Fürsten des Reichs und so standen sich zuletzt zwei Fürstenparteien,
die brandenburgisch-hohenzollerische und die bahyerisch-pfälzische
kampfbereit gegenüber. Der Hader zwischen den zwei deutschen
Fürstenhäusern verhalf dem Tschechenkönig Georg Podiebrad zu einer
Janz bedeutenden überragenden Stellung. Von beiden Seiten aufs
eifrigste und unwürdigste beschmeichelt und umworben, spielte der
Tscheche mit diplomatischer Meisterschaft die Rolle des Friedensver—
mitilers und des künftigen Bundesgenossen, ohne sich vorerst nach
einer Seite hin fest zu binden, mit dem steten Hintergedanken, mit
Hilfe der deutschen Fürsten wenn nicht an die Stelle des Kaisers
selbst, doch wenigstens als römischer König demselben an die Seite
gesetzt zu werden.
—AVV—
Kaiser Friedrich III. auf des Markgrafen Antreiben wegen der Weg—
nahme Donauwörths gegen Herzog Ludwig den Reichskrieg erklärte,
indem er zugleich den Markgraf Albrecht und den Herzog Wilhelm
von Sachsen zu Reichshauptleuten in diesem Kriege bestellte. Einst—
weilen aber blieben die Schwerter noch in der Scheide, denn jetzt
legte sich Papst Pius II. ins Mittel, welcher, besessen von der Kreuz—
zugsidee, natürlich lieber gesehen hätte, daß die deutschen Fürsten ihre
Kriegskraft gegen die Ungläubigen vereinigten, als daß sie sich auf
deutschem Boden untereinander zerfleischten. Auf sein Betreiben
sollten im Juli 1459 zu Nürnberg Ausgleichsverhandlungen statt—
finden. Hier spielte nun Albrecht Achilles, der „brandenburger
Fuchs“ einen seiner Reinekestreiche. Um den Bund der beiden
Wittelsbacher zu zersprengen, suchte er dieselben untereinander zu ver—
feinden. Es waren in Nürnberg geistliche und weltliche Fürsten und
Gesandte bereits in großer Anzahl versammelt, da sandte Markgraf
Albrecht dem bereits auf dem Ritt nach Nürnberg befindlichen Pfälzer
Kurfürsten Botschaft entgegen, daß die Versammlung in Nürnberg
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