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auf die Verfolgung des Weges, den die Erzeugnisse 
unserer Speicheldrüse teils senkrecht, teils im Bogen 
auf die Straße hinunter machten, wäre 
nicht Mensch und Tier unserm schmachtenden Geiste 
zu Hilfe gekommen. 
Offenbar gabs in Nürnberg damals noch weniger 
Ruß als heutzutage. Und so fand sich denn ohne 
Sorge um seine blendende Leibwäsche auf dem 
Storchennest, das den mächtigen Schlot des gegen— 
überliegenden Daches krönte, eines schönen Tages 
ein Storchenpaar ein. Das Familienleben aber, das 
sich nun auf so geringe Entfernung vor unseren Augen 
entfaltete von dem gemeinsamen Klappern des neu 
eingezogenen Ehepaares bis zu den plumpen Flieg— 
versuchen der jungen Brut ersetzte uns den natur— 
kundlichen Unterricht, den es damals noch nicht gab, 
und fesselte uns manche halbe Stunde, die wir dem 
„Hartwig“ und dem „Gröbel“ seligen Angedenkens 
hätten widmen sollen, an die Fenster. 
Aber auch die Menschen kamen unserem Be— 
dürfnis nach Zerstreuung und Weiterbildung zu 
Hilfe. Wenn wir von unseren Fenstern hinaus— 
schauten und nach rechtshin die Flucht der Fenster 
unseres Hauses bis zur Ecke der T.Straße verfolgten, 
so wurde diese eintönige Linie zuweilen unterbrochen 
durch zwei Paare von Beinen und je eine lange 
qualmende Tabakspfeife, welche zwischen diesen Beinen 
herabhing. Deren Inhaber gehörten ebenfalls zu 
unserem Hausstand, es waren zwei Polytechniker. 
Denn damals gabs noch ein Polytechnikum in Nürn— 
berg. Der eine stammte aus der nahen Musenstadt 
Erlangen und hatte begreiflicherweise die nötigen 
Handgriffe studentischen Gebahrens von dort mit 
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