Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

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Gesundheitswesen 
von 235912339 Fälle in der Anstalt, 1944 1626 in Wohnungen behandelt worden sind. 
Von den 28359 2339 Anstaltsdesinfektionen wurden 864 768 gegen Bezahlung ausgefuͤhrt. 
1495 1571 gebührenfrei (auf Anordnung des Stadtmagistrats oder Antrag des Vereins 
zur Bekämpfung der Tuberkulose), von den 1944 1626 Wohnungsdesinfektionen 41149 
gegen Bezahlung, 1903 1577 gebührenfrei (auf Anordnung des Stadtmagistrats oder Antrag 
des obigen Vereins). 
Die Gebühren für alle Desinfektionen betrugen 21970 25 040 A. 
Davon fallen 3) auf die zahlungspflichtigen Desinfektionen in der Anstalt 2331 
2124 M, in den Wohnungen 353353 MAb, zusammen 268342477 M; b) auf die gebühren— 
freien, polizeilich oder vom Stadtmagistrat angeordneten oder vom Tuberkulose-Verein be— 
antragten Desinfektionen in der Anstalt 7643 10149 X0, in den Wohnungen 11643 
I2414 M, zusammen 19 286 22 563 M. 
Bei der hiesigen hervorragenden Pinselindustrie nahm die Desinfektion der Tierhaare 
einen breiten Raum in der Gesamttätigkeit der Anstalt in Anspruch. Gegen das Jahr 1912 
ist allerdings ein Rückaang der Gewichtsmenge von 80672 k9 auf 76718 im Jahre 1913 
und auf 65 511 kꝗq im Jahre 1914 zu verzeichnen, der zum Teil auf Betriebseinstellungen in 
den Pinselfabriken infolge des Kriegs zurückzuführen ist. 
Die in den Dampfdesinfektions-Apparaten behandelten Bettstücke, Matratzen, Wäsche— 
und Kleidungsstücke beanspruchten 1744 12343 Raummeter. Die Steigerung im Jahre 1914 
hatte ihre Ursache in der Einrichtung der zahlreichen Vereins-Lazarette kurz nach Kriegs— 
ausbruch, für die Hunderte von Matratzen und Bettstücke usw. zu desinfizieren waren. 
Es wurden im ganzen 1944 1626 Wohnräume mit einem Inhalt von 119060 
155 960 Raummetern desinfiziert, wozu 1958 12041 Formalinapparate benötigt wurden. 
In 986 670 Fällen wurden die Haushaltungsvorstände oder die mit der Pflege 
der Kranken betrauten Personen über die Ausführung der fortlaufenden Desinfektion am 
Krankenbett belehrt. 
An Desinfektionsmitteln wurden verbraucht: 2743 2839 kq 400/ iges Formal- 
dehyd, 1720 1482 kq Ammoniak, 12461235 k9 Kresolseifenlöäsung, 1450 115201 
Spiritus. Die Ausgaben hierfür betrugen 4431 6. 
Der Kohlenverbrauch betrug 15701840 Ztr. 
Mit den geschlossenen zweispännigen Wagen wurden 42204160 Fuhren geleistet, 
wofür 4107 4411 M Fuhrlöhne erwuchsen. 
Folgende Krankheitsfälle machten Desinfektionen' nötig: Tuberkulose 758 669 mal, 
Scharlach 684 278, Diphtherie und Krupp 395 487, Kindbettfieber 5744, Typhus 15380, 
Masern 172, Milabrand 2 —, sonstige Krankheiten und Ursachen 411 770 mal. 
15. Stadtärztlicher Dienst 1913.9 
Bezüglich der Einteilung der Stadtärztbezirke und des Verzeichnisses derjenigen 
städtischen Bediensteten, welche Anspruch auf unentgeltliche Behandlung durch die Stadtärzte 
haben, wird auf den Verwaltungsbericht 1910 S. 291 ff. verwiesen. 
Nach dem Gesamtberichte des städtischen Oberarztes kamen im Berichtsjahre 19139) 
in stadtärztliche Behandlung 1400 Männer, 722 Frauen, 1186 Kinder, zusammen 3308 Per— 
sonen mit 5449 Erkrankungen. Gegen das Vorjahr hat sich die Zahl der behandelten 
Personen um 451, die der Erkrankungen um 667 vermehrt. 
Unter den 1186 Kindern waren 626 männlichen, 560 weiblichen Geschlechts. 
Von den Erkrankungen entfielen 3483 auf männliche, 2016 auf weibliche Personen. 
1) Wegen Einberufung mehrerer Stadtürzte zum Heeresdienst war es nicht möglich, einen Bericht über 
die stadtärztliche Tätigkeit für das Jahr 1914 zu liefern. 
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