Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

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Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit 297 
— Gesamtguthabens belasteter Teil nicht zugeschlagen werden, weil die für 
iese Pfänder vorliegenden Gebote die Vorschüsse und Zinsen nicht deckten. Diese Pfänder 
nußten von den Schätzmeistern bezw. Pfandvermittlerinnen zurückgenommen werden. 
Der Wert des Pfänderbestandes am Jahresschlusse betrug 882 397 846 525 46. 
Die Versicherungssumme gegen Feuer betrug für die Pfänder und Fahrnis in den 
gerichtsiahren: 906 602 MAæ, die der Gold- und Silberpfänder gegen Einbruch 450 000 A. 
Rechnungsergebnisse. Die Mehrausgaben betrugen 90 066183 218 46. Die ständigen 
Darlehen und kurzfristigen Vorschüsse aus der Stadthauptkasse hielten sich in den Jahren 
913 und 1914 auf der gleichen Höhe von 361843 48. 
Die Fahrnis des Leihhauses hatte am Schlusse der Berichtsjahre einen Wert von 
11820 10649 M. Sie ist Eigentum der Stadtkämmerei. Die Gewinn- und Verlustrechnung 
gestaltet sich wie folat. 
1913 1914 
Einnahmenn. 81185 M. 81445 M 
Ausgaben. 76380 77352 , 
Mithin Erträgnis... 4805 M 4093 M 
welches an die Stadthauptkasse abgeliefert wurde. 
3. Arbeitsnuchweis. 
Städtisches Arbeitsamt. Allgemeines. Im Berichtsjahre 1913 zeigte sich in 
der Arbeitsvermittlung eine weitere rückläufige Bewegung. Wohl mehrten sich die Gesuche 
der Arbeitnehmer um 4014, aber gegen das Vorjahr ging die Zahl der offenen Stellen um 
1616 und die der Stellenbesetzungen um 3702 zurück. Zu den im Vorjahresberichte ge— 
childerten Ursachen, die auch im Jahre 1913 anhielten, kam eine große Versteifung des 
Geldmarktes. Diese Umstände wirkten lähmend auf den ganzen Erwerbsstand. Das 
am im Rückgange des Beschäftigungsgrades für alle Geschäftszweige deutlich zum Aus— 
druck. Das Wirtschaftsgewerbe litt außerdem unter den unaünstigen Witterunasverbältnissen 
der ersten Hälfte des Jahres. 
Bei der weiblichen Abteilung zeigte sich in verstärktem Maße die vorjährige Er— 
scheinung, daß vor allem in den Privathaushaltungen versucht wurde, sich mehr und mehr ohne 
fremde Arbeitskräfte zu behelfen. Die offenen Stellen für Aushilfen minderten sich weiter 
um 404. 
Die Abteilung für gelernte Arbeiter blieb um 2238 und die für ungelernte Arbeiter 
um 970 Vermittlungen gegen das Vorjahr zurück. 
In solchen Zeiten erreicht naturgemäß die unmittelbare Anfrage der Arbeitsuchenden 
bei den Arbeitgebern eine ungeahnte Höhe. Es ist nicht nur im allgemeinen der Bedarf an 
Arbeitskräften bedeutend geringer als früher, sondern es wird der ungedeckte Bedarf 
und damit die Zahl der Anmeldungen beim Arbeitsamt durch die Umfrage ganz außer— 
ordentlich gedrückt. 
Der Druck, der bereits im Jahre 1913 auf dem Arbeitsmarkte lagerte, hielt auch in 
den ersten 7 Monaten des Jahres 1914 an. Erst der Monat August ließ eine Zunahme der 
Vermittlungen erkennen, die jedoch ihren hauptsächlichsten Grund in der Abstellung von 
Erntearbeitern hatte. Während im August der Andrang der Arbeitsuchenden ganz außer— 
ordentlich zunahm, konnte bereits Ende September von einer Beruhigung des Arbeitsmarktes 
berichtet werden. Anschließend hieran zeigten alle Erscheinungen auf dem Arbeitsmarkte dahin, 
daß sich die Linie der Arbeitsvermittlung nach oben bewegen werde. Dies ist auch tatsächlich 
eingetreten. Denn namentlich in der Metallverarbeitung, im Maschinengewerbe, dann in der 
Nahrungsmittel. und Bekleidungsindustrie setzte größte Nachfrage nach Arbeitskräften ein.
	        
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