Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

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Feuerschutz und Feuerversicherung 
Die vorhandene Batterie auf der Hauptfeuerwache mußte infolge der ständigen 
Erweiterung der Uhrenanlage durch eine Batterie von größerer Leistungsfähigkeit ersetzt wer. 
den. Kostenaufwand 490 46. 
Ein Teil der bisher verwendeten Blitzschutzapparate in den Leitungen für elektrische 
Uhren, welche bei Übergang von Blitzschlägen oder anderen Starkstromentladungen durch Ver⸗ 
schmelzung der Leitungs- und Erdschienen Erdschluß verursachten und hierdurch die Uhren 
außer Gang brachten, wurde durch Luftleerblitzableiter ersetzt. Die Kosten betrugen 347 4. 
Am Schlusse des Jahres 1914 waren vorhanden: 107 öffentliche elektrische Uhren, 
darunter 45 mit Stunden- und Viertelstundenschlagwerk, 127 Zimmeruhren, 7 Hauptuhren, 
1Relaisuhren. Von den 127 Zimmeruhren wurden 56 von Hauptuhren, 832 von Relaisuhren, 
39 von Turmuhren betrieben. 
Außerdem sind noch an die Normaluhren angeschlossen: 3 elektrische Kontrolluhren, 
4 Zeitstempel und 7 Uhrwerke für Registrierapparate. 
Angeschlossen sind unmittelbar an die Normaluhr der Hauptfeuerwache 60 Uhren mit 
einer Leitungslänge von 26880 m, an die der Westwache 32 Uhren mit einer Leitungslänge 
von 19120 m, an die der Ostwache 18 Uhren mit einer Leitungslänge von 11 245 m, an die 
im Schulhaus Höfen 1 Uhr mit einer Leitungslänge von 60 m. Die Gesamtlänge der 
Leitungen betrug am Schlusse des Berichtsjahre 57305 m. 
Die Kosten betrugen für die Unterhaltung der gewöhnlichen Schlaguhren 2074 
2117 M, der elektrischen Uhren 3764 4232 M6, für Auswechslung der blanken Leitungs— 
drähte durch isolierte Drähte 10251 200 M, für den Umbau von oberirdischen Leitungen in 
Kabelleitungen — J187 48. 
Klingelleitungen. Am Ende der Berichtsjahre bestanden die zu unterhaltenden 
Klingelleitungen und elektrischen Schlösser aus 200 Anlagen mit 133 Elementen. Die Kosten 
für den Unterhalt betrugen 9271932 46. 
Weiter obliegt der Branddirektion die Aufsicht über die Anlage der Blitzableiter 
und ihre regelmäßige Untersuchung, entsprechend den ortspolizeilichen Vorschriften. In den 
Berichtsjiahren wurden 97 .42 Neuanlagen hergestellt und 93 alte Anlagen beseitigt, sodaß 
am Jahresschlusse 3341 3380 Blitzableiteranlagen vorhanden waren. Untersucht wurden 
11641545 Blitzableiteranlagen. 
Im Jahre 1913 kamen nur 2 Blitzschläge vor und zwar wurde am 3. Juni der 
Fabrikkamin im Anwesen Bahnhofstraße 74 von einem Blitzstrahl getroffen, wodurch das 
Mauerwerk des Kamins teilweise beschädigt wurde. Am 19. Juni wurde in einem Erd— 
geschoßraum des Hauses Klaragasse 3 durch einen Blitzstrahl, welcher durch das offen— 
stehende Fenster in den betreffenden Raum gedrungen war, ein in der Nähe des Fensters 
stehendes Bücherregal entzüundet. Weiterer Schaden wurde nicht verursacht. Der Fabrikkamin 
sowie das Gebäude waren ohne Blitzableiter. 
Im Jahre 1914 kamen 10 Blitzschläge vor, von diesen wurden betroffen: am 28. April 
das Wohngebäude Bauernfeindstraße 27, am 18. Mai das Wohngebäude Zengerstraße b, 
am 31. Mai das Wohngebäude Philippstraße 10, am 26. Juni das Wohngebäude Momm⸗ 
senstraße 33 und am 26, Juni die Infanteriekaserne Gustav-Adolf-Straße 2, am 12. Juli 
die Wohngebäude Blücherstraße 62 und Neuhaus 1, am 15. Juli die Wohngebäude Burg⸗ 
schmietstraße 37, Holzstraße 9 und Peter-Henlein-Straße 51. 
Von diesen 10 Blitzschlägen war einer zündend und 9 sogenannte kalte Blitzschläge. 
Durch zündenden Blitzschlag wurde am 12. Juli der Dachstuhl des Wohngebäudes 
Neuhaus 1(im Landbezirk) in Brand gesetzt und dieser durch das Feuer gänzlich zerstört. 
Die übrigen 8 Blitzschläge haben nur geringfügige Kamin- oder Dachschäden an den betref⸗ 
fenden Gebäuden verursacht. Die Gebäude waren sämtlich ohne Blitableiter.
	        
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