Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

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Bauwesen 
Drainageschicht eingebracht. Die Trennungswände der einzelnen Beete, wurden nicht wie bei 
der alten Anlage, aus Holz, sondern aus Eisenbetondielen zwischen betonierten Ständern hergestellt. 
Die nutzbare, von den Schlammbeeten eingenommene Fläche wurde durch diese Er— 
weiterung um 1250 qm vergrößert, sodaß jetzt insgesamt 2850 qm für die Schlammtrocknung 
zur Verfügung stehen. 
Die Gesamtausgaben für den Bau der Kläranlagenerweiterung (2. Ausbau der 
Kläranlage) betrugen bis Ende des Jahres 1914: 205 976,94 46. 
Die Untersuchung des Pegnitzwassers und der Kanalabwässer waurde 
fortgesetzt. Insbesondere wurden dem Gostenhofer Hauptsammler eine Woche lang, einmal 
in der Stunde bei Tag und Nacht Schöpfproben entnommen und in der im Berichte 1912 
beschriebenen Weise untersucht. 
Hierbei wurde festgestellt, daß sich bei einstündiger Absitzdauer aus dem Abwasser 
des Gostenhofer Hauptsammlers täglich etwa 40 chm Frischschlamm ausscheiden, die bei späterem 
Anschluß an die zu erweiternde Kläranlage Nürnberg-Süd von dieser aufgenommen und 
berarbeitet werden müssen. 
Die Kosten für die Untersuchungen des Pegnitzwassers und der Kanalabwässer einschließlich 
Unterhaltung des Abwasserlaboratoriums betrugen 1228,881126,69 M. 
Regenmessungen. Um den Zusammenhang der in einem Kanal zum Abfluß 
kommenden Regenwassermengen mit dem in seinem Entwässerungsgebiet niedergegangenen 
Regen zu ermitteln, wurden im Jahre 1913: 3 selbstschreibende Regenmesser aufgestellt und 
zunächst auf das Gebiet des Gostenhofer Kanales verteilt. 
Die Anschaffungskosten der Regenmesser betrugen 856,50 M; ihre Bedienung wurde 
bis Ausbruch des Krieges durch das Personal der Kläranlage bewerkstelligt. Seit Kriegs— 
beginn ist nur noch der auf dem Gelände der Kläranlage Nürnberg-Süd aufgestellte Regen— 
messer in Betrieb. Die Regenmessungen sollen im kommenden Sommerhalbjahr wieder 
fortgesetzt werden. Für Unterhaltung und Betrieb der selbstschreibenden Regenmesser sind 
1913 besondere Kosten nicht entstanden, 1914 hingegen 48,70 MXb. 
Der Entwurf für den Ausbau der Gesamtkanalisationund Abwasser— 
reinigung machte in den beiden Berichtsjahren weitere große Fortschritte. 
Es wurde das spezielle Projekt für die Entwässerung der Insel Schütt und den Bau 
eines Abfangekanales für die Peter-Vischer-Straße ausgearbeitet und das rechtliche und 
wasserpolizeiliche Verfahren durchgeführt. 
Der in Verbindung mit dem Hochwassertunnel herzustellende Abwasserstollen 
zur künftigen Durchleitung der Abwässer des Ostgebietes unter der Altstadt hindurch wurde 
sowohl hydrotechnisch wie statisch genau bestimmt und mit der Kreisgemeinde und der Kgl. 
Regierung zwecks Genehmigung zur gemeinschaftlichen Erbauung mit dem Hochwassertunnel 
verhandelt. Die Sachverständigen der Kgl. Regierung hielten zwar die gemeinschaftliche 
Erbauung des Hochwassertunnels mit dem Abwasserstollen für sehr vorteilhaft, schlugen aber 
mn Hinblick auf die leichtere Ausführbarkeit und größere Standsicherheit für die Felsstrecke 
die räumliche Trennung der nach dem Projekte des städtischen Bauamtes vereinigt gedachten 
beiden Bauwerke vor. 
Gegen die bauliche Vereinigung beider Bauwerke in der in offener Bauweise herzu— 
stellenden Anfangsstrecke, wo die Anwendung der Eisenbetonweise jede Sicherheit bietet, wurden 
Einwendungen nicht erhoben. 
Sud Daimn wrde das Detailprojekt für die Erweiterung der Kläranlage buurue 
7 ieß ich aller rechnerischen und statischen Untersuchungen aufgestellt und im Jah 
größtenteils ausgeführt. (Siehe obens.
	        
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