Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

Bauwesen 
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An das Bad- und Amtsgebäude stößt nördlich das Werkstättengebäude an, welches 
durch einen Zwischenbau mit dem Lagergebäude verbunden ist. In dem zweistöckigen 
Werkstättengebäude und dem Zwischenbau befinden sich im Erdgeschoß die Dreherei, die 
Schmiede, die Werkzeugmacherei, ein Sanitätsraum, neben der Durchfahrt eine Bedürfnis— 
anstalt und die Haupttreppe, im ersten Stock die Ankerwickelei, ein Werkmeisterzimmer, die 
Monteurwerkstätte, die Gießerei und Gelbbrennerei, ein Waschraum mit Kleiderschränken, 
die Lagerverwaltung, eine Bedürfnisanstalt, im zweiten Stock Werkstätten für Flaschner, 
Sattler und Lichtmonteure, ein Versuchsraum, die Schneiderwerkstätte, ein weiterer Raum 
für die Lagerverwaltung, ein Waschraum mit Kleiderschränken, eine Bedäürfnisanstalt, im 
ausgebauten Dachgeschoß das Straßenbahnmuseum und ein Lagerraum. 
Im Untergeschoß des Zwischenbaues ist die Warmwasserheizung und Warmwasser⸗ 
bereitungsanlage und in einem tiefgelegenen Anbau der Kesselraum mit Brennmaterialraum 
intergebracht. 
Ein elektrisch betriebener Aufzug geht durch alle Stockwerke des Werkstättengebäudes. 
An den Zwischenbau schließt sich das Lagergebäude an, welches bei 483 qm über— 
„auter Fläche in einem Untergeschoß, einem Erdgeschoß, 4Obergeschossen, und dem Dachgeschoß 
die Magazine für alle zum Werkstättenbetrieb erforderlichen Materialien enthält. Zur 
möglichsten Raumausnützung ist das Lagergebäude nicht in 3 Geschosse, wie das anstoßende 
Werkstättengebäude, sondern in fünf Geschosse von je 2,30 m Höhe geteilt, derart, daß die 
Fußböden des Erdgeschosses, ersten Stockes und Dachgeschosses im Werkstättengebäude 
ind Zwischenbau mit den Fußböden des Erdgeschosses, zweiten Stockes und Dachgeschosses 
m Lagergebäude auf einer Höhe liegen, während der dritte und vierte Stock desselben durch 
zurze Treppen mit dem zweiten Stock des Zwischenbaues verbunden sind. Durch diese 
Anordnung ist das Lagergebäude von allen Werkstätten auf kürzestem Wege erreichbar. 
Den Verkehr im Lagergebäude vermitteln zwei Treppen und ein elektrisch be— 
triebener Aufzug. 
Das Haupttreppenhaus im Werkstättengebäude ist als Turmaufbau hochgeführt, der 
außer dem großen Kamin der Kesselanlage eine elektrische Uhr mit 4 Zifferblättern und ein 
Wasserreservoir von 50 chm Inhalt enthält, dem durch eine selbsttätig arbeitende elektrisch 
angetriebene Pumpe aus einem neben der Dreherei liegenden Brunnen das Gebrauchswasser 
für den Werkstättenbetrieb zugeführt wird. An das Werkstättengebäude schließen sich in 
östlicher Richtung die Montagehallen, an diese die Hallen für die Anstreicherei und die 
Schreinerei an, die zusammen eine Grundfläche von 3500 qm überdecken. Durchgehende 
Firstoberlichter geben allen Hallen reichliche Tagesbeleuchtung. Ein 3 mmbreiter Zwischenbau 
zwischen Montage- und Anstreicherhallen nimmt im Obergeschoß die Wascheinrichtung mit 
den Kleiderschränken für die in diesen Hallen beschäftigten Leute auf. Die Schreinerei hat 
eine besondere Wascheinrichtung; auch Bedürfnisanstalten sind im Erdgeschoß und ersten 
Stock dieses Zwischenbaues eingerichtet, im übrigen dient das Untergeschoß, soweit es die 
Treppen zulassen, als Werkstätte. Uber der Schreinerei befindet sich ein Holzlager. Die 
Maschinen der Schreinerei haben elektrischen Antrieb durch Motoren von unten. Deshalb 
mußte ein Teil der Schreinerei unterkellert werden. Auch eine Staubabsaugeanlage ist vorhanden. 
290 Zwei Schiffe der dreischiffigen Montagehallen sind 3 m höher geführt, um je 
2 Laufkrähne von 10000 k9 Tragkraft aufzunehmen, welche die ganze Länge der Hallen 
befahren können. 
— Die Rauchgase von den 4 doppelten Schmiedefeuern der Schmiede werden unter— 
irdisch durch einen elektrisch angetriebenen Ventilator abgeführt. 
Der Ausbau der ganzen Anlage erfolgte in einfachster aber dauerhafter, namentlic 
feuersicherree Weise, wobei der Eisenbetonbau umfassende Verwendung fand. Für die Fuß
	        
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