Volltext: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

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Mir betrachten die Vereinigung der beiden Männer Luther 
und Melanchthon aks ein Werk Gottes, in weldhem das 
Mort unferes Textes zur Erfüllung gekommen ift: Er Dat 
Etliche zu Apofteln gefeßt, Etliche aber zu Propheten, Etliche 
zu Evangeliften, Etliche zu Hirten und Lehrern, daß die Heiz 
figen zugerichtet werden zum Werk des Amts, dadırch der Leib 
Chrifti erbauet werde. 
Das Leben Luther’ ift Eu Allen bekannt: wie der Berg- 
manusfohn mit reichen Anlagen ausgeftattet, Der Nechtsgelehr- 
famfeit fich zuwendete, aber von innerer Gewiffensangft getricz 
hen wurde, fich dem geiftl. Stande zu widmen, in cin Klofter 
zu gehen, alle E[öfterlichen Uebungen durchzumachen, bis ihn 
in dem Glauben an die rechtfertigende Onade Gottes das 
Höhere Licht aufging, Das ih auf die gefahrvolle Bahn des 
Reformator8 trich. Seine Anftellung in Wittenberg, fein An- 
falagen der fünfundneunzig Säpe, feine muthige Vertheidigung 
in Worms, feine Bibelüberfeßung auf der Wartburg, feine 
Rückkehr auf das Feld der Gefahren, fein amtliches Wirken, 
feine Kirchenvifitationen in Sachfen, feine Ordnung des Kirchen: 
wefen8, feine gelehrten GSefpräche und Disputationen, feine 
zahlreichen Schriften, feine Thätigkeit hei der Ausarbeitung des 
augsburgifchen und (Hmalkaldifchen SGfaubensbekenntniffes, fein 
Häuslihes und Sffentliches Qeben bis zu feinem Tode im 
X. 1546 ift au Allen bekannt. Weniger bekannt it Me 
Yanchthong Leben. Philipp Melandhthon war geboren am 
46. Fehr. 1497 in Breiten, einem Städtchen in der Pfalz. 
Sein Vater war der WaffenfHmidt Sg. Schmwarzerd, welden 
Namen er nach der Sitte jener Zeit in den griechifhen Namen 
Melanchthon überfegte. Mit trefflihen GSeijteSgaben und einem 
unermüdliden Fleiße ausgeftattet, von vorzüglidhen Lehrern
	        
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