Metadaten: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

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Nie aber fol ich Diefes theueren Lehrers uuferer Kirche 
gedenken? Ih glaube ganz in euerem Sinn zu handeln, wenn 
ih euch zuerft einen furzen Ueberblit feines Lebens und Wir- 
fen8 gebe, und dann in Kurzent anzudeuten fuche, was Das 
Gedächtniß Ddiejes Lehrers ung aw’s Herz fegen will, und was 
uns noth thut. 
Rhilipp Melanchthon ward geboren den 16. Februar 1497 
iu Bretten, einem Städtchen, damals zur unteren Pfalz ges 
Hörig, Heutzutage im badijchen Lande gelegen. Sein Ddeutfeher 
Name war Schwarzer, den er aber nach der Sitte feiner 
Beit, um feinen Stand als Gelehrter zu bezeichnen, {päter in 
den griechifhen Namen MelandHthon überfeßte. Sci Bater 
war Georg Schwarzerd, ein MBWaffenfhmicd, weit und ‚breit 
berühmt durch feine Kunft. Der Knabe Hatte das Slück, in 
ziner fromumen Familie herauf zU wachfen, und ward frühe um 
feiner feltenen Gaben und um feines feltenen Eijers im Lernen 
wiNen für das Studium beftinmt, 3chn Iuhre alt verlor 
er den Vater. Der fterbende Bater wendete fich mit Den 
Morten an feinen Sohn: „Ih habe mande Veränderungen 
gefehen; aber e$ fichen größere. nod) bevor — in Ddiefen möge 
Didy der Herr leiten. IG ermahne Dich zur Sottesfurcht 
and zur Sittenreinheit. Und indem ic) mn fterben muß, 
wünfche ich, daß meine Kinder Gifieder der Kirche und Eins 
mit der Kirche feien, und daß fie Die Erfeuntuiz Gottes haben 
mögen, endlidh daß fie auc felig werden int ewigen Leben.“ 
Nach des Vaters Tod befuchte er die Schule zu Pforzheim. 
Dort wohnte er hei feiner Großmutter, einer Schwejter Neuch: 
(ing, der damals unter allen deutfdhen Gelehrten den bedeu- 
tendften Namen Hatte, und Der bei feinen Öfteren Befuchen 
hei der Schweiter feinen jungen Berivandten bald von Herzen 
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