Armierung umgeben, innerhalb deren die Auswechslungsarbeiten
Stein für Stein vorgenommen wurden, Etwa 250 Steine waren
erforderlich, um die zuerst in Angriff genommene Erneuerung
des nördlichen Pfeilers zu bewerkstelligen. Die Langwierigkeit
dieser Arbeiten erklärt sich am besten daraus, daß an einem
Tag nur ein Stein ausgewechselt werden durfte, um dem Mörtel
genügende Zeit zum Erhärten zu geben. Der schlechte innere
Kern der Pfeiler wurde, soweit er erreichbar war, durch Neu-
ausmauerungen ersetzt, nachdem vorher alle offenen Fugen und
Risse durch eingepreßten Zementmörtel gefestigt worden waren.
Auf den zur Verwendung gelangenden Mörtel wurde sowohl bei
der Zubereitung als bei der Verarbeitung ganz besondere Sorgfalt
gelegt. Alle Arbeiten mußten unter Anwendung der größten
Vorsichtsmaßregeln und unter ständiger Beobachtung des Ver-
haltens der anschließenden Mauerteile und der auf dem Pfeiler
ruhenden Bögen und Gewölbe vorgenommen werden. Es wurden
sogar im Laufe der Ausführung weitere Verstärkungen durch Aus-
bolzungen der Seiten- und Mittelschiffbögen angebracht. Die
Fertigstellung dieser Arbeiten, wie sie wohl im Kirchenbau in
solchem Umfang bisher kaum zur Ausführung kamen, hat am
aördlichen Pfeiler im Juli des Jahres 1905 stattgefunden. Das
gleiche Verfahren kam hierauf am südlichen Vierungspfeiler, der
abenfalls mit einer Armierung versehen worden war, zur An-
wendung. Nach Entfernung der Tünchungen hatte dieser Pfeiler,
der eine 30 cm größere Breite wie der nördliche aufweist, zu-
nächst zwar nicht ein derartig schadhaftes Aussehen gezeigt, wie
der gegenüberstehende, jedoch ließ eine vorgefundene Backstein-
ummantelung und das Vorhandensein von zwei nach verschiedenen
Richtungen eingezogenen Schlaudern wenig Gutes vermuten,
Letztere weisen auf eine schon früher bedenklich erschienene
Destruktion hin, während die in Kalkmörtel aufgeführte Backstein-
mauerung bei einem so stark belasteten Pfeiler als ungenügend
bezeichnet werden muß. Unter solchen Umständen war auch
hier eine gänzliche Erneuerung nicht zu umgehen. Dieselbe be-
findet sich während der Abfassung dieser Schrift noch in Arbeit,
Die südliche Hälfte des Westgiebels, die schon während
der Wiederherstellungsarbeiten am südlichen Seitenschiff ver-
schlaudert werden mußte, zeigte sich nach der Abnahme der