Volltext: Hans Sachs

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denfchimpf“.1) Jedem hängt er etwas an und überall will er 
Recht behalten, ift gröber wie Bohnenftroh und ein ungefchlachter 
Schadenfroh, obwohl feIbft fo unverftändig, daß er Feiner Sau 
den Sattel anlegen Fönnte, 
Bin ftachlicht, ganz iglifcher Art, 
Kalt allenthalben MWiderpart, 
Mann ih ftich mit fpigigen Worten 
Tückijdh umb mich an allen Orten. 
Sig ich in Rat oder Gericht, 
Laß ih der Wahrheit Sürgang nicht. 
Beim Handwerk ruft er UneinigFeit hervor, in SGefell: 
{chaft erregt er Lärm und Hader, auf der Safje ftreitet er 
mit der ganzen Nachbarfchaft, in der Ehe bedrängt er den 
anderen Teil. Wo er in einem Haufe fich einniftet, entfteht 
wilder Strauß, es fei bei Laien oder pPfaffen. Wo er hin: 
Fommt, ijt Zanf, Hader, Aufruhr, Krieg und Unwillen die Lofung, 
Daß jederman mich billig 1häß, 
Ich jet der rechte Sadermekz. 
Hinter {ich her fchleppt er einem Dornftrauch, Ddeffen 
icharfe Dornen ihn an Schenfeln, Schlen und Knöcheln blut- 
rünftig machen. In feiner Thorheit fchafft er fich durch feinen 
Widerfinn große Unruhe. Bei allen Leuten ift er {chlecht 
gelitten, da man ihm mit demfelben Maß mißt. Wer es nur 
fann, rupft ihn mit Worten und mit Werken, So vermag er 
es nicht länger auszuhalten. Und weil ihm jedermann {charf 
zufeßt, fo will er, Heinz MWiderborft, 
Wieder gehn in des Waldes Soft, 
Sliehen fürbaß menfhliche Hildnus, 
Bleiben einjam in meiner Wildnus, 
Weil mir mein Weis gefällt allein, 
Und gänzlich unbekümmert fein 
NMüit der Welt, bis doch mit der SZeit 
End nehm mein Widerbörftigkeit. 
Nicht weniger fchlimm und gefährlich {ft der unverträgliche 
„Aäderlein“, des „Zänkleins Bruder“. Seine Natur äußert fich 
in GewaltthätigFfeit, Streitfucht, Hegerei und Prahliucht, und der 
Dichter felbft kann fich vor ihm nur durch die Sucht retten, als 
er ihm den Rat gegeben, er möge feine Bärenhaut abziehen. 
1) Spielverderber.
	        
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