fullscreen: Wolf Bauttner: Ambrosius-Metzger-Sammlung – Nürnberg, STN, Will. III. 783. 2°

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vermehrt. Während früher auf 6,5 Quadratmeilen und 14466 Einwohner 
eine Postanstalt kam, trifft heute eine solche auf 0,97 Quadratmeilen und 
nur 3719 Einwohner. — Die Uebernahme der sämtlichen Posten Seitens 
des Staates erfolgte am 1. März 1808, während der erste Eilpostwagen 
zwischen Nürnberg und Hof erst am 1. April 1826 abgefertigt wurde. 
Im Jahre 1849 wurden die Freimarken und am 9. Februar 1851 der Post- 
amnibus und Bahnpost-Verkehr eingeführt. Die Postanweisungen sind seit 
1. November 1866 und die Postkarten seit 1. Juli 1870 in Verwendung. 
An diese Karte reihten sich die graphischen Darstellungen der Post. 
betriebsergebnisse in dem Zeitraum von 1854—1880. Aus dem ersten dieser 
Tableau’s war zu ersehen, dass die Zahl der auf Dienstvertrag angestellten 
Beamten 800 im Jahre 1854 und 2425 im Jahre 1880 betrug, während die 
Zahl der Bediensteten von 310 auf 980 und der der Postboten von 110 auf 
1950 stieg. Die Postanstalten selbst vermehrten sich in diesem Zeitraume 
von 760 auf 1420. 
An Eisenbahnpostwagen waren im Jahre 1854 nur 40, im Jahre 1880 
dagegen 216 vorhanden und vergrösserte sich in gleicher Weise auch die 
Zahl der gewöhnlichen Postwagen von 640 auf 1730. Die Briefkästen 
weisen eine Zunahme von 58 auf 6900 auf. Der Zunahme an Fahrmaterial 
entsprechend gestaltete sich auch der Postverkehr und zeigt sich, dass die 
von den Bahnpostwagen im Jahre 1854 durchlaufene Kilometerzahl von 
580,000 auf 10‘800,000 im Jahre 1880 gestiegen ist. Die auf die Land- 
postkurse entfallenden 640 Zm im Jahre 1854, gegen 820 im Jahre 1880 
— also trotz der vielen inzwischen eröffneten Eisenbahnlinien und dadurch 
in Wegfall kommenden Postverbindungen mehr wie früher — darf aus dem 
Grunde nicht auffallen, weil bei den neuen Eisenbahnstrecken die Stationen 
vielfach sehr weit vom Orte entfernt sind und deshalb zwischen den be- 
treffenden Bahnhöfen und Orten gleichen Namens entsprechende Postomnibus- 
Verbindungen hergestellt werden mussten. Ein Tableau liefert den Nach- 
weis, dass der Brief-, Postkarten- und Paketverkehr stetig zu, der Zeitungs- 
verkehr seit dem Jahre 1879 dagegen sehr stark abnimmt. Die grösste 
Zunahme zeigt die Verwendung der Postanweisungen und hat die Ein- 
führung derselben eine ganz wesentliche Vermehrung der Einnahmen und 
gleichzeitige Verminderung der Ausgaben mit sich gebracht. Im Jahre 
1854 betrugen die Reineinnahmen der Postverwaltung 320,000 Mark, im 
Jahre 1880 dagegen 470,000 Mark. Ein in gleicher Weise behandeltes 
Tableau zeigte den Zelegraphenverkehr vom Jahre 1854—-1880. Während 
1854 nur 23 Telegraphenstationen vorhanden waren, welche eine Gesamt- 
Einnahme von 95,000 Mark erzielten, betrug die Zahl der Telegraphen- 
stellen im Jahre 1880 schon 1110 und die Gesamt-Einnahme derselben 
1‘090,000 Mark. Die Gesamtlänge des Telegraphennetzes im Jahre 1854 be- 
trug 2150 Am und wuchs bis zum Jahre 1830 auf die stattliche Zahl von 
35 150 Am. Verfolgte man auf dem Tableau die Linie der Stationen, so er-
	        
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