— Bl —
Die folgende Tabelle lässt erkennen, dass Bayern überhaupt einen ge-
ringen Anteil an der Herstellung von Gespinnsten und Geweben aus Wolle
und anderen Tierhaaren nimmt, da unter Anderem die Zahl der Spindeln
und die der Webstühle nur 1.4 Proz. von den im deutschen Reich befind:
lichen ausmacht.
Gespinnste und Gewebe aus Schafwolle und anderen Tierhaaren.
Bayern | Deutsches Reich
Handmulefeinspindeln
Selfaktorfeinspindeln
Waterspindeln . .
Zwirnspindeln . . ..
Summe der Spindeln
In Prozenten .
Handwehstühle . . .
Kraftstühle . . .
Jacquardstühle . . . ..
Summe der Webstühle
In Prozenten . .
Grossbetriebe . . . .
Kleinbetriebe . . 5
Summe der Betriebe
In Prozenten
Wasserpferdestärken
Dampfpferdestärken .
Summe der Pferdestärken
In Prozenten
17 880
83 422
4.590
14 283
120 175
A
237
279
218
734
1.4
86
1657
1 743
Ba
486
1536
2.022
3:
1.196 391
1271 987
186 447
243 274
2 898 099
100
15 992
27 072
8 705
51 769
100
2870
31 441
34.311
100
13 080
45 155
58 235
100
N
Veber das eben erwähnte Missverhältnis wird übrigens schon in dem
Bericht über die Ausstellung 1834 geklagt, wo zunächst nachgewiesen ist,
Jass Bayern mit 1!/2 Millionen Schafen nur den 3. Teil von der Wolle
hervorbringt, die im Lande selbst zum Verbrauch gelangt. — Augenblick-
lich stellt sich sogar mit der Verminderung der Schafe dies Missverhältnis
noch bedeutend ungünstiger. Wenn diese Abnahme der Schafzucht zum
Teil wohl dem Umstande zuzuschreiben ist, dass die Konkurrenz mit der
ausländischen namentlich der australischen Wolle von unseren Wollzüchtern
nicht überwunden werden kann, obwohl das Klima und die Bodenbeschaffenheit
Bayern’s zur Züchtung von Schafen (nur mit Ausnahme der feinsten Sorten)
sich sehr wohl eignet, so liegen doch solche Einwendungen nicht vor be-
züglich der Verarbeitung der Wolle zu Gespinnsten und Geweben. Die
auf diesem Gebiete herrschende geringe Beteiligung Bayerns ist in der That
um so auffallender, als die Bedingungen für die Entwickelung einer solchen