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Nachdem aber gerade dieser Stützpunkt den beiden Teilchen mangelt, 
kann eine Zersetzung des Wassers nicht vor sich gehen. Anders gestaltet 
sich der Vorgang, sobald festes, elementares Kalium oder Alkali in Frage 
kommt, da in diesem Falle jedes Kaliumteilchen, durch die Anziehungs- 
wirkung im Festkörper, eine feste Lage hat und von dieser aus eine 
Wasserzersetzung hervorruft. 
Auf Grund dieser Auffassung läfst sich auch der Umstand erklären, 
Jafs zwischen stabilen Verbindungen in Lösungen nur additive Reaktionen 
möglich sind, worüber weiteres unter Kapitel VIII (Chemie) zu finden ist. 
Die Dissociation erfolgt nun nicht in allen Lösungsmitteln gleich 
stark, ja in den meisten organischen Lösungsmitteln tritt sie sogar über- 
haupt nicht ein. Der Grund ist in dem verhältnismäfsig zu grofsen Molekular- 
volumen der organischen Stoffe zu suchen. 
Die Anziehungswerte, welche trennend wirken, bleiben dadurch kleiner, 
als die zwischen den Jonen selbst vorhandenen, zusammenhaltenden Kräfte. 
So hat Äther ein Molekularvolumen von 111 Einheiten, ist also in der 
Molekel 6mal so grofs als Wasser; seine Anziehungswirkung kann dem- 
nach ungefähr nur !/s@ von der des Wassers sein. Wird nun auch das 
Gewichtsverhältnis von Äther und Wasser in Rechnung gebracht, so er- 
giebt sich der Quotient SZ, der demnach kleiner ist als’ jener von 
Wasser, welcher 1 beträgt. Auf diesem Anziehungsmoment aber beruht 
die Dissociation. 
Von allen organischen Lösungsmitteln ruft Methylalkohol noch die 
stärkste Dissociation hervor*), doch ist auch dessen Anziehungsmoment 
kleiner als 1, nämlich a immerhin jedoch günstiger als das von Äther. 
Die weitere Ausgestaltung der Ansichten über Dissociation finden sich im 
ietzten Kapitel »Elektrolyse«. 
Osmose und Diffusion. 
V. Kapitel. 
Eng anschliefsend an das vorige Kapitel ist das vorliegende, in 
welchem die gegenseitigen Wirkungen der Lösungen aufeinander Besprech- 
ung finden sollen. Die experimentelle Forschung bedient sich zweier Hilfs- 
mittel, um die wirkenden Kräfte zu erkennen: 
1) Der halbdurchlässigen Wände bei der Osmose, und 
2) der Beobachtung der getriebenen, gelösten Teilchen für den Fall 
der Diffusion. ; 
War man früher ziemlich allgemein geneigt, die nach einer der obigen 
Methoden erkennbar gemachten Kräfte auf Teilchenanziehung allein zurück- 
*) Chem. Ctr. Bt. 1896. I. 1154.
	        
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